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Biodiversität – jeder kann was tun

Lesezeit: 3 Minuten

Um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen, braucht es das Engagement aller. Bereits kleine, einfach umzusetzende Maßnahmen können sehr wirkungsvoll sein. top agrar stellt sie in einer Serie vor.


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Die Arten stehen unter Druck. Trotz Teilerfolgen ist ihr Rückgang nach wie vor eine Tatsache, wie auch der aktuelle Bericht des Weltbiodiversitätsrates (siehe Interview auf Seite 48) belegt.


Oft reichen einfache Maßnahmen aus, um die Artenvielfalt zu fördern. Dies benötigt zwar Fläche, dennoch muss das nicht zwangsläufig eine Konkurrenz zur Produktion sein. Im Gegenteil: Unproduktive Standorte wie nasse Senken, trockene Kuppen, Wald- und Heckenränder sind die besten Flächen, um Vögeln, Insekten und anderen Tieren zu helfen. Auf diesen Schlägen ist es oft rentabler, auf eine normale Bewirtschaftung zu verzichten und stattdessen ein Agrarumweltprogramm zu nutzen. Blüh- und Pufferstreifen oder Brachen lassen sich zudem kostengünstig im Rahmen des Greenings anlegen.


Wie man Maßnahmen für mehr Biodiversität praktisch am besten umsetzt, stellen wir Ihnen in einer Serie in den nächsten Ausgaben unter der Rubrik „Ackerbau Tipps und Trends“ vor. Ein besonders einfaches, aber effektives Beispiel zeigt dieser Beitrag: Die Anlage von Lerchenfenstern.


Feldlerche in Gefahr


Die Feldlerche ist ein typischer Vogel der Agrarlandschaft. Der Bodenbrüter benötigt lichte, bis 50 cm hohe Kulturen. Die Ursachen für seinen Rückgang sind u.a. der verbreitete Anbau von Wintergetreide gegenüber Sommerungen. Denn die im Frühjahr bereits sehr dichten Wintergetreidebestände erschweren die Nahrungssuche enorm.


Helfen können Sie der Feldlerche mit der Anlage von Lerchenfenstern in den Getreidebeständen. Dies sind offene Saatlücken, die dem Brutvogel als Start- und Landebahn dienen. Das Nest baut er in den Getreidebestand – so sind die Jungen vor Fraßfeinden geschützt. Trotzdem brauchen auch die Küken die offene Fläche des Fensters. Dort suchen sie nach Nahrung, trocknen und wärmen sich. Doppelt gut: auch Feldhasen und Rebhühner profitieren davon.


Hilfe mit einfachen Mitteln


Zwei Lerchenfenster/ha reichen bereits aus. In Wintergerste ist die Anlage nicht sinnvoll, da die Feldlerche ihre Brut zur Ernte oft noch nicht beendet hat.


Geeignet sind Flächen mit mehr als 5 ha. Der Abstand des Fensters zu Feldrändern sollte bei mindestens 25 m und zu Gehölzen bei 50 m liegen (siehe Übersicht). Der nächste Wald sollte über 150 m entfernt sein, da Greifvögel diesen gern als Ansitzwarte zur Jagd nutzen. Es empfiehlt sich, die Lerchenfenster möglichst weit von den Fahrgassen entfernt anzulegen, um den Tieren Ruhe zu bieten. Besonders positiv ist, wenn sich in der Nähe Blühstreifen befinden, da diese der Lerche zusätzlich Nahrung bieten.


Die Anlage ist denkbar einfach: Heben Sie dazu die Sämaschine während der Saat auf einer Fläche von jeweils ca. 20 m2 kurz aus (z.B. 7 m bei 3 m Sämaschinenbreite). Behandeln Sie die Fenster anschließend genau wie den gesäten Acker. Düngung und Pflanzenschutz sind uneingeschränkt möglich.


erlöseinbußen minimal


Lerchenfenster sind im Flächenantrag nicht gesondert auszuweisen. Die Mindererträge sind wegen der kleinen Fläche sehr gering (bei 40 m2/ha und einem Erlös von 1400 €/ha für z.B. Winterweizen sind das etwa 5,60 €/ha). In der Vergangenheit förderten z.B. die Stiftungen Rheinische und Westfälische Kulturlandschaft und Jagdverbände das Engagement für die Feldlerche. Informieren Sie sich über eine eventuelle Förderung bei Ihren zuständigen Länderdienststellen. anne-katrin.rohlmann@topagrar.com

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