Wer das Potenzial eines Insektizids voll ausschöpfen und die Resistenzgefahr senken will, muss es optimal einsetzen.
Achten Sie bei der Bekämpfung des Rapsglanzkäfers auf die Folgewitterung. Zuflug findet erst bei 15 °C, Sonne und wenig Wind statt. Sitzen Sie Schlechtwetterperioden nach einem kurzen Hoch einfach aus. Vorteilhaft ist es, wenn die Käfer bei der Anwendung aktiv sind.
Legen Sie nach jedem Einsatz ein Kontrollfenster an, um den Erfolg beurteilen zu können. Führen Sie die Bonitur morgens durch, um den täglichen Neuzuflug auszuschließen. Zählen Sie die Käfer/Pflanze.
Richten Sie die Mittelwahl stärker nach Temperatur und Folgewitterung aus, wenn noch keine blühenden Pflanzen vorhanden sind. Bei kühler Witterung verlängert sich die Wirkung von Pyrethroiden.
Setzen Sie Mittel wie Biscaya, Mospilan oder Avaunt erst ein, wenn die Knospen freiliegen, damit der Spritzfilm die Knospen auch trifft. Ein systemischer Wirkstoff innerhalb der Pflanze gelangt zwar vom Stängel in die Knospe, aber nicht von den Blättern. Bei frühen Behandlungen ist der Stängel noch gestaucht und von Blättern verdeckt, sodass sich dieser nicht ausreichend benetzen lässt. Daher bringen sehr frühe Anwendungen (EC 50) nicht die erhofften Wirkungsgrade.
Stellen Sie sicher, dass die Feldspritze die Pflanzen optimal benetzt und achten Sie auf die richtigen Wassermengen.
Orientieren Sie Ihre Behandlungsentscheidung an der Bekämpfungsschwelle. Vermeiden Sie unbedingt unnötige, vorbeugende Anwendungen (keine „Mitnahmepraxis“)! Reduzieren Sie nicht die Aufwandmengen!
Halten Sie unbedingt die Auflagen zum Bienen- und Gewässerschutz ein! Wenden Sie B 4-Insektizide wie Biscaya, Mavrik, Mospilan SG, Fastac SC Super Contact, IRO, Karate Zeon, Lambda WG, Nexide und Trafo WG nicht in der Blüte an. Behandeln Sie zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden.