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„Die Böden werden aktiver“

Lesezeit: 3 Minuten

Axel Marquardt gleicht den Humus- und Nährstoffverlust durch die Hackfrüchte mit organischen Düngern aus.


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Der Ackerbaubetrieb von Axel Marquardt im Landkreis Uelzen (Niedersachsen) ist geprägt von einer intensiven Hackfruchtfolge. Auf den schweren Lössböden stehen nach Weizen Kartoffeln, gefolgt von Rüben und danach wieder Weizen.


Neben wirtschaftlichen Aspekten veranlasste der hohe Anteil humuszehrender Kulturen den Landwirt, organische Dünger aufzunehmen. Angefangen hat alles in 2012 mit Champignonkompost. „Das Material lieferte aber zu wenig Nährstoffe. Zudem war die Dokumentationspflicht ein Hemmnis“, sagt er.


Dann folgte flüssiger Gärrest. Um beim Ausbringen flexibel zu sein, mietete Marquardt ein betriebsnahes Zwischenlager an. Der Einsatz erfolgte in allen Kulturen. Probleme bereitete zeitweise die Einarbeitung, da der Gärrest bereits bei geringer Feuchte des Bodens eine Schmierschicht bildete. Die Lösung war eine Kurzscheibenegge am Ausbringerfass und das Einschlitzen in den Boden.


Abgepresster Gärrest ab 2018:

Seit diesem Jahr setzt er auf abgepressten Gärrest, der direkt auf das Feld geliefert wird. Dieser lässt sich bei 21% TS (6,9 kg N; 5,4 kg P2O5; 4,9 kg K2O) mit einem Exaktmiststreuer gut verteilen und einarbeiten. „Wir setzten ihn aber nur zu Hackfrüchten ein, da wir hier direkt einarbeiten können“, so Marquard. „Im stehenden Getreide sind uns die gasförmigen N-Verluste zu hoch“. In Rüben und Kartoffeln erfolgt die N-Versorgung zu 70 bis 80% durch den Gärrest. Den mineralischen Anteil gibt er als Startgabe, da der abgepresste Gärrest etwas länger für die N-Umsetzung braucht.„Ohne Beregnung wäre dies bei der Trockenheit 2018 zu einem Problem geworden“, gibt er zu bedenken.


Ein wichtiger Pluspunkt der Wirtschaftsdünger ist für ihn die hohe Kalilieferung für die Hackfrüchte. Dennoch muss er mineralisch ergänzen. Vollständig sparen kann sich Marquardt aber die mineralische P-Düngung. Die Gärreste decken den Bedarf seiner gesamten Fruchtfolge.


Die Bodenanalysen zeigten, dass die organischen Dünger den Humusgehalt der Böden steigern konnten. „Die Böden sind aktiver und die Wasserverfügbarkeit hat sich verbessert.“


Der Einsatz lohnt sich:

Den Gärrest erhält Axel Marquardt derzeit frei Feld. Den Düngewert kalkuliert er mit ca. 12 €/t, plus der positiven Nebeneffekte für den Boden. Davon abzuziehen sind die Ausbringkosten von 4,50 bis 5,00 €/t. Damit rechnet sich das Konzept für ihn allemal.


Durch die DüV waren für ihn keine gravierenden Anpassungen nötig. Allerdings schöpft der Betrieb nun den rechtlichen Rahmen aus. Sollte es zu weiteren Verschärfungen bei Wirtschaftsdüngern kommen, wäre für ihn der Punkt erreicht, die Aufnahme trotz aller Vorteile aufzugeben. Aus seiner Sicht würden sich Politik und Umwelt dann einen Bärendienst erweisen. Denn organische Dünger würden dann wegen der Auflagen kaum noch aus viehintensiven Regionen abfließen.

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