Die Zuckerpreise an der Londoner Börse haben sich seit der letzten Hausse Anfang 2017 innerhalb eines Jahres fast halbiert. Bei rund 300 €/t scheint nun allmählich die Talsohle erreicht zu sein. Die Rübenpreise, die sich daraus ergeben, sind unbefriedigend und vor allem oft nicht mehr kostendeckend bei unterdurchschnittlichen Erträgen. Diese waren im Trockenjahr 2018 aber eher die Regel als die Ausnahme. Selbst bei guten Naturalerträgen hebt sich die Rübe mit ihren finanziellen Ergebnissen kaum noch von den übrigen Ackerfrüchten ab. Ist sie dann noch anbauwürdig?
Unsichere Zukunft
Die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe verliert auch aus anderen Gründen:
Im vergangenen Dürrejahr fielen Rübenweizen gegenüber Rapsweizen ertraglich zurück, sodass der Nachteil der Rübe im Vergleich zu früher räumenden Vorfrüchten offensichtlich wurde.
Der Aufbau des Feldinventars ist relativ teuer und die Spezialmaschinen für Saat, Ernte und Abfuhr ermöglichen meist keine eigene Wertschöpfung, sondern erfordern einen Lohnunternehmer.
Ihre viel anspruchsvollere Anbautechnik im Vergleich zu Getreide oder Mais begünstigt es, sich von ihr zu trennen.
Die politischen Rahmenbedingungen (Neonicotinoidverbot, drohendes Aus für Phenmedipham, Desmedipham und Epoxiconazol) tun ihr Übriges.
Hierin besteht bei aller Ungewissheit über die künftig noch erreichbaren Erträge aber auch eine Chance für versierte Produktionstechniker, sich deutlicher vom Mittel der Anbauer abzuheben. Denn eines ist klar: Die erfolgreichsten Landwirte werden auch weiterhin Geld mit dem Rübenanbau verdienen. Die notwendige Basis hierfür ist und bleibt ein hoher Naturalertrag.
friederike.mund@topagrar.com
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Die Zuckerpreise an der Londoner Börse haben sich seit der letzten Hausse Anfang 2017 innerhalb eines Jahres fast halbiert. Bei rund 300 €/t scheint nun allmählich die Talsohle erreicht zu sein. Die Rübenpreise, die sich daraus ergeben, sind unbefriedigend und vor allem oft nicht mehr kostendeckend bei unterdurchschnittlichen Erträgen. Diese waren im Trockenjahr 2018 aber eher die Regel als die Ausnahme. Selbst bei guten Naturalerträgen hebt sich die Rübe mit ihren finanziellen Ergebnissen kaum noch von den übrigen Ackerfrüchten ab. Ist sie dann noch anbauwürdig?
Unsichere Zukunft
Die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe verliert auch aus anderen Gründen:
Im vergangenen Dürrejahr fielen Rübenweizen gegenüber Rapsweizen ertraglich zurück, sodass der Nachteil der Rübe im Vergleich zu früher räumenden Vorfrüchten offensichtlich wurde.
Der Aufbau des Feldinventars ist relativ teuer und die Spezialmaschinen für Saat, Ernte und Abfuhr ermöglichen meist keine eigene Wertschöpfung, sondern erfordern einen Lohnunternehmer.
Ihre viel anspruchsvollere Anbautechnik im Vergleich zu Getreide oder Mais begünstigt es, sich von ihr zu trennen.
Die politischen Rahmenbedingungen (Neonicotinoidverbot, drohendes Aus für Phenmedipham, Desmedipham und Epoxiconazol) tun ihr Übriges.
Hierin besteht bei aller Ungewissheit über die künftig noch erreichbaren Erträge aber auch eine Chance für versierte Produktionstechniker, sich deutlicher vom Mittel der Anbauer abzuheben. Denn eines ist klar: Die erfolgreichsten Landwirte werden auch weiterhin Geld mit dem Rübenanbau verdienen. Die notwendige Basis hierfür ist und bleibt ein hoher Naturalertrag.