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EU-Chaos nicht als Vorwand nutzen

Lesezeit: 2 Minuten

Das deutsche Nitratmessnetz trägt die Schuld für die anstehende Verschärfung der DüV. Deutschland ist wieder deutscher als der Rest der EU – so der Eindruck vieler Landwirte. Mit dem ehemaligen Belastungsmessnetz hat Deutschland die Nitratrichtlinie vielleicht gar nicht mal so falsch interpretiert, dumm nur, wenn alle anderen sie anders auslegen. Das war sicher nicht der beste Weg. Berlin korrigierte diesen 2015 mit einem repräsentativen Messnetz. Nur hat das kaum jemand bemerkt.


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Doch welches Messnetz auch immer: Fakt ist, Deutschland hat in einigen Regionen ein Nitratproblem. Sei es wegen des zu hohen Wirtschaftsdüngeraufkommens, des intensiven Gemüseanbaus oder einer mangelnden Verdünnung in trockenen Gebieten. An letzterem wird sich schwer etwas machen lassen. Trotzdem muss sich was tun. Da hilft es wenig, dem Chaos in der EU die Schuld zuzuschieben, wenn in einigen Regionen noch immer 200 kg N/ha aus Tierhaltung und Biogaserzeugung anfallen.


Fakt ist aber auch: In der EU gibt es kein einheitliches Vorgehen. Ein direkter Ländervergleich ist nicht möglich. Dadurch keimt schnell der Verdacht auf, dass einige Länder das Messnetz zu ihren Gunsten ausgelegt haben könnten. Diesen Verdacht sollte die EU ausräumen und für einheitliche Standards sorgen.


Schwer wiegt der Punkt Wettbewerbsverzerrung durch unterschiedliche Düngeauflagen. Diese Sorge haben einige unserer Nachbarn aber bereits seit längerem. Es ist Aufgabe der EU, das nicht aus den Augen zu verlieren. Letztlich wäre es sicher hilfreich gewesen, Deutschland hätte sich mit dem Belastungsmessnetz nicht einem solchen Druck ausgesetzt, sondern hätte gleich ein ordentliches Messnetz vorgelegt. Aber auch dann hätte es effektive Maßnahmen in den belasteten Gebieten bedurft. Denn die Ergebnisse des repräsentativen Messnetzes zeigen, dass der Anteil der Messstellen mit Werten über 50 mg/l Nitrat seit 2008 nahezu unverändert bei 28 % liegt. Die EU wird nur dann Druck aus dem Kessel nehmen, wenn dieser Anteil merklich abnimmt.

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