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Feldraine als Netz für die Artenvielfalt

Lesezeit: 3 Minuten

topagrar-SerieBiodiversität


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•Lerchenfenster•Blühstreifen/-flächen▶ Blühende Feldraine


Vor allem in Regionen mit großen Ackerschlägen sind Feldraine wichtige Strukturelemente. Sie vernetzen Biotope, bieten Nahrung, Deckung sowie Rückzugsmöglichkeiten für Wildtiere und schützen den Boden vor Erosion. Viele der klassischen Feldraine, die Ackerrandstreifen, sind im Laufe der Zeit schmaler und damit artenärmer geworden. Dabei sind sie mehr als nur die Markierung für eine Grundstücksgrenze. Dieser unterschätze Lebensraum bietet einen hohen Wert für das Ökosystem, z.B. für Nützlinge oder seltene Kräuter.


Als Greening anrechnen


Regional gibt es derzeit viele Anstrengungen, die Feldraine zurückzugewinnen und bestehende aufzuwerten. Beseitigen darf man Feldraine ab einer Breite von 2 m übrigens nicht: Das ist im Rahmen von Cross Compliance (CC) untersagt.


Dafür können Sie Feldraine als ökologische Vorrangflächen im Rahmen des Greenings anrechnen lassen (Faktor 1,5), sofern die Randstreifen als CC-relevante Landschaftselemente Teil einer beihilfefähigen Ackerfläche sind. Dann unterliegen sie aber den entsprechenden Vorgaben.


Saat und Pflege kurz gefasst


Aufwerten bzw. anlegen können Sie Feldraine mit geringem Aufwand.


Standort: Geeignet sind v.a. trocken-warme und unbeschattete bis mäßig beschattete Bereiche. Aus ökologischer Sicht sollten die Feldraine mind. 2 m, besser 3 m breit sein. Die Grasnarbe lässt sich mit Fräsen, Grubbern oder Vertikutieren vorbereiten. Das möglichst feinkrümelige Saatbett lässt sich gut mit einer Kreiselegge herrichten.


Saatgut: Bewährt hat sich eine Ansaat mit mehrjährigen Wildpflanzen, am besten mit Regio-Saaten. Eine Auswahl zertifizierter Betriebe finden Sie in der Übersicht. Dort können Sie auch Auskunft über Standort-angepasste Mischungen bekommen. Empfehlenswert sind 20 bis 30 Krautarten und vier bis sechs konkurrenzschwache Grasarten, wie Schaf- oder Furchen-Schwingel, Weide-Kammgras und Gewöhnliches Ruchgras bzw. Zittergras.


Vermeiden Sie konkurrenzkräftige Gräser wie Glatthafer und Knaulgras – diese verdrängen die konkurrenzärmeren Arten. Für den Blüheffekt im ersten Jahr können Sie einjährige Wildkräuter, z.B. Mohn oder Kornblume, einmischen. Die Mischung richtet sich nach Bodenart, Wasserversorgung und Beschattung und kostet je nach Arten bis zu 500 €/ha.


Die Saatstärke liegt bei 10 bis 30 kg je ha. Füllen Sie das Saatgut kurz vorher mit Soja- oder Maisschrot auf 100 kg/ha auf. Das garantiert eine gleichmäßige Verteilung.


Saattermin: Um zu keimen, benötigen Wildkräuter 2 bis 3 Wochen lang durchgängig Feuchtigkeit. Ein idealer Saatzeitpunkt ist daher der Spätsommer (Ende August/Anfang September). Alternativ können Sie auch im Frühjahr säen, von Anfang März bis Mitte April. Bei ausgeprägter Frühjahrstrockenheit keimen die Samen jedoch erst nach langanhaltenden Regenfällen, dann sind sie wenig konkurrenzfähig.


Saat: Die meisten Wildpflanzen sind Lichtkeimer. Säen Sie nicht tiefer als 0,5 cm, am besten liegt das Saatgut auf der Bodenoberfläche. Dafür eignet sich die Ausbringung von Hand, mit dem Schneckenstreuer oder auch mit der Drillmaschine (hochgeklappte Striegel und Säschare). Um den Bodenschluss sicherzustellen, empfiehlt es sich, nach der Saat zu walzen.


Pflege: Im ersten Jahr können Sie unerwünschte Arten, wie Disteln, zurückdrängen, indem Sie den Feldrain acht bis zehn Wochen nach der Saat auf 5 bis 10 cm schneiden (Schröpfschnitt).


Später ist eine zeitlich und räumlich gestaffelte Mahd von Vorteil. Mähen Sie Abschnitte im jährlichen Wechsel auf 10 cm Höhe. Berücksichtigen Sie die Schonzeiten der Länder sowie die Brut- und Setzzeit (1.4. bis 30.6.).


friederike.mund@topagrar.com

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