Kartoffeln: Fruchtfolge und Vorfrucht haben es in sich
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Lassen Sie sich von guten Kartoffelpreisen nicht dazu verleiten, bei der Fruchtfolge und den Vorfrüchten faule Kompromisse einzugehen. In spezialisierten Anbaugebieten ist dies besonders wichtig. Gerade Tauschflächen sind vorher kritisch zu prüfen. Vorfrüchte können der Kartoffel zwar Vorteile, aber auch Probleme in Form von Schaderregern wie Nematoden, Viren und Pilze bringen.
Wie hoch die Gefahren sind, damit beschäftigt sich die LWK Nordrhein-Westfalen intensiver. Aus Versuchs-projekten der LWK und Informationen aus den benachbarten Niederlanden zu Nematoden hat der Kartoffelberater Martin Kanders speziell für seine Beratungsregion Kleve/Wesel am Niederrhein eine Übersicht erstellt. Dieser entnehmen Sie, wie hoch die Gefahr ist, dass andere Kulturen oder Vorfrüchte Schaderreger in Kartoffeln fördern. Dabei geht es unter anderem um diese Erreger:
Colletotrichum und Verticillium. Diese Pilze führen besonders bei ho-hen Temperaturen oder sonstigen Stressfaktoren (schlechte Bodenstruktur, Starkniederschläge, unzureichende Nährstoffversorgung, starker Schädlingsbefall, zu enge Fruchtfolge) und wurzelschwachen Sorten zu frühem Absterben der Bestände.
Rhizoctonia solani verursacht früh verzögerten Auflauf und Triebsterben. Der Pilz führt an den Knollen zu Teerflecken und Dry-Core-Löchern.
Nematoden der Art Pratylenchus penetrans „fressen“ an den Wurzeln, mit der Folge von Nährstoffmangel und Wachstumsdepressionen bei weniger robusten Sorten.
Nematoden der Gattungen Trichodorus und Paratrichodorus führen bei hohem Besatz zu Auflaufschäden und übertragen in anfälligen Sorten das Tobacco-Rattle-Virus (Eisenfleckigkeit!).
Eine Kultur, die den Schaderreger stark vermehrt, muss nicht gleich als Vorfrucht ausscheiden. Wichtig ist, dass sich die Erreger über die Fruchtfolge nicht aufschaukeln. Das ist der Fall, wenn die anfällige Kultur mehrere Jahre hintereinander, die Kartoffel zu eng angebaut oder die falsche Zwischenfrucht gewählt wird. Versuchsergebnisse der LWK NRW zeigen, dass auch die Sorten der Zwischenfrucht eine Rolle spielen.
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Lassen Sie sich von guten Kartoffelpreisen nicht dazu verleiten, bei der Fruchtfolge und den Vorfrüchten faule Kompromisse einzugehen. In spezialisierten Anbaugebieten ist dies besonders wichtig. Gerade Tauschflächen sind vorher kritisch zu prüfen. Vorfrüchte können der Kartoffel zwar Vorteile, aber auch Probleme in Form von Schaderregern wie Nematoden, Viren und Pilze bringen.
Wie hoch die Gefahren sind, damit beschäftigt sich die LWK Nordrhein-Westfalen intensiver. Aus Versuchs-projekten der LWK und Informationen aus den benachbarten Niederlanden zu Nematoden hat der Kartoffelberater Martin Kanders speziell für seine Beratungsregion Kleve/Wesel am Niederrhein eine Übersicht erstellt. Dieser entnehmen Sie, wie hoch die Gefahr ist, dass andere Kulturen oder Vorfrüchte Schaderreger in Kartoffeln fördern. Dabei geht es unter anderem um diese Erreger:
Colletotrichum und Verticillium. Diese Pilze führen besonders bei ho-hen Temperaturen oder sonstigen Stressfaktoren (schlechte Bodenstruktur, Starkniederschläge, unzureichende Nährstoffversorgung, starker Schädlingsbefall, zu enge Fruchtfolge) und wurzelschwachen Sorten zu frühem Absterben der Bestände.
Rhizoctonia solani verursacht früh verzögerten Auflauf und Triebsterben. Der Pilz führt an den Knollen zu Teerflecken und Dry-Core-Löchern.
Nematoden der Art Pratylenchus penetrans „fressen“ an den Wurzeln, mit der Folge von Nährstoffmangel und Wachstumsdepressionen bei weniger robusten Sorten.
Nematoden der Gattungen Trichodorus und Paratrichodorus führen bei hohem Besatz zu Auflaufschäden und übertragen in anfälligen Sorten das Tobacco-Rattle-Virus (Eisenfleckigkeit!).
Eine Kultur, die den Schaderreger stark vermehrt, muss nicht gleich als Vorfrucht ausscheiden. Wichtig ist, dass sich die Erreger über die Fruchtfolge nicht aufschaukeln. Das ist der Fall, wenn die anfällige Kultur mehrere Jahre hintereinander, die Kartoffel zu eng angebaut oder die falsche Zwischenfrucht gewählt wird. Versuchsergebnisse der LWK NRW zeigen, dass auch die Sorten der Zwischenfrucht eine Rolle spielen.