KWS Potato, eine holländische Tochter des Saatzuchtunternehmens KWS, mischt derzeit den niederländischen Pflanzgutmarkt auf. Die holländischen Platzhirsche HZPC und Agrico sind offenbar aufgeschreckt. Denn KWS soll den Landwirten mehr Geld bieten, um sie für die Vermehrung zu gewinnen, als die Wettbewerber. Vermehrer erhalten vorab 75 % des Vermehrungspreises. Das berichtete kürzlich die niederländische Fachzeitschrift „Boerderij“.

KWS will mit dem hol-ländischen Tochterunternehmen zu einem weltweit führenden „Spieler“ auf dem Pflanzgutmarkt werden. Der-zeit entsteht im holländischen Emmeloord auf 96 ha ein neues Kartoffelzuchtunternehmen.

Das Kartoffel-Engagement von KWS ist noch relativ neu. In 2008 war der Züch-ter ein Joint Venture mit dem Handelshaus Van Rejn eingegangen und hatte das Unternehmen vor einem Jahr vollständig übernommen.

KWS sieht in Kartoffeln weltweit einen Wachstumsmarkt. Der Züchter will seine biotechnologischen Kenntnisse auch bei dieser Kultur nutzen. Der Chef von KWS Potato, Ernst Arn, geht davon aus, dass sich mit Hilfe neuer Biotechniken die Entwicklung von Kartoffelrassen um mindestens 30 % verkürzen lässt. Wachstumsmärkte sieht er vor allem in Polen und Russland. Er hält es für sinnvoll, in den auf-strebenden „Verbrauchsländern“ Polen, Russland, Ma-rokko, Chile und Rumänien verstärkt Pflanzgutvermehrungen anzulegen.

Bislang hat KWS rund 150 Kartoffelvermehrer mit 1 000 ha in den Niederlanden unter Vertrag, 2012 steigt die Fläche um 20 %.