Der Befall mit Larven der Kleinen Kohlfliege im Raps hat in den letzten Jahren besonders im östlichen Schleswig- Holstein und in Mecklenburg- Vorpommern zugenommen. Auch in diesem Jahr gibt es keine Entwarnung, so Dr. Constanze Schleich-Saidfar vom ALR Husum. Aufgrund der Witterung der letzten Wochen ist davon auszugehen, dass der Schädling keine Entwicklungsprobleme hatte, da er 16 bis 20°C und Feuchtigkeit bevorzugt. Zur Kontrolle sollten Sie vor der Rapsernte stichprobenartig noch einmal den Larvenbefall an den Wurzeln der Pflanzen kontrollieren. Dies muss auf Schlägen mit Befall im Herbst 2003 erfolgen oder die in enger Nachbarschaft zu den für die Ernte 2005 vorgesehenen Rapsschlägen liegen. Die Kohlfliege bildet drei Generationen pro Jahr. Die dritte Generation schlüpft je nach Witterung von Ende August bis Oktober und kann dem neu gesäten Raps gefährlich werden. Die Kleine Kohlfliege ist ein guter Flieger. Sie fliegt aus den Befalschlägen auf Nachbarflächen, wenn dort junger Raps steht. Daher sollten Sie rechtzeitig Gelbschalen aufstellen, um die weitere Entwicklung einschätzen zu können. Gegen die Kleine Kohlfliege und deren Larven gibt es zurzeit keine zugelassenen Mittel. Im nächsten, spätestens übernächsten Jahr soll ein neues Beizmittel zugelassen werden, das eine interessante Teilwirkung hat. In Befallslagen sollten Sie den Raps möglichst erst ab 15., besser erst ab 20. August bestellen, da früh gesäter Raps stärker befallen wurde. Vermeiden Sie extreme Dünnsaaten auf potenziellen Befallsflächen. Stärken Sie den jungen Raps (Fungizid + Bor) zur besseren Winterfestigkeit. Bekämpfen Sie auf Befallsflächen in den Folgekulturen konsequent die kreuzblütigen Unkräuter (z.B. Ackersenf, Hederich, Hellerkraut). Dies sind Zwischenwirte der Kleinen Kohlfliege.
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