Bei der Getreidesaat waren die meisten Böden trocken. Könnten bei einsetzenden Niederschlägen Schnecken in diesem Herbst noch zum Problem werden?
Furth: Ackerschnecken bevorzugen eine feuchte Umgebung. Wenn Schnecken austrocknen, zeigen sie ein spezifisches Verhalten, um weiteren Wasserverlusten vorzubeugen. Sie bewegen sich in tiefere Bodenschichten, um der Trockenheit zu entkommen. Doch mit einsetzenden Regenfällen können sie schlagartig wieder aktiv werden und die Ackerbaukulturen durch Fraß schädigen.
Welche Rolle spielt die Temperatur in Bezug auf Schneckenbefall?
Furth: Je kühler es im Herbst wird, desto geringer ist die Fraßaktivität der Schnecken nach der Eiablage.
Bis zu welchen Stadien sind Weizen, Gerste, Roggen und Triticale gefährdet?
Furth: Die Gefährdungsphase dauert im Getreide meist nur bis zum 2-Blattstadium. Danach wachsen die Bestände einem Schaden davon.
Wie sieht ein typischer Schneckenschaden im Getreide aus?
Furth: Im Getreide treten die stärksten Fraßschäden in der Auflaufphase auf. Betroffen ist vor allem Winterweizen. Die Schnecken fressen bereits direkt nach dem Quellen der Körner am Embryo. Ausgehölte Körner bleiben übrig. Oberirdisch erkennt man den Schneckenbefall im Getreide am Fensterfraß.
Ab wann ist es sinnvoll, das Getreide durch Schneckenkorn zu schützen?
Furth: Um den Befall einzuschätzen, ist eine Kontrolle des Schneckenauftretens wichtig. Diese sollte vor der Saat der Kultur erfolgen. Dafür empfehlen wir das Auslegen von speziellen Folien oder feuchten Jute-säcken auf dem Acker über mehrere Tage. Tritt Besatz auf, sind regenfeste Schneckenkornpräparate am besten geeignet. Häufig reichen aber Randbehandlungen aus.
Die Rapsbestände haben sich regional stark unterschiedlich entwickelt. In welchen Fällen ist Raps noch gefährdet?
Furth: Bis zum Entfalten der ersten Laubblätter ist der Raps äußerst empfindlich. Je weiter sich der Bestand entwickelt, desto besser kann er die Schäden kompensieren. Ab dem vierten Laubblatt ist Raps durch Schneckenfraß dann nicht mehr gefährdet. Neben dem Fraßschaden begünstigt das verletzte Pflanzengewebe auch den Eintritt anderer Schaderreger wie Pilze, Viren und Nematoden.
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Bei der Getreidesaat waren die meisten Böden trocken. Könnten bei einsetzenden Niederschlägen Schnecken in diesem Herbst noch zum Problem werden?
Furth: Ackerschnecken bevorzugen eine feuchte Umgebung. Wenn Schnecken austrocknen, zeigen sie ein spezifisches Verhalten, um weiteren Wasserverlusten vorzubeugen. Sie bewegen sich in tiefere Bodenschichten, um der Trockenheit zu entkommen. Doch mit einsetzenden Regenfällen können sie schlagartig wieder aktiv werden und die Ackerbaukulturen durch Fraß schädigen.
Welche Rolle spielt die Temperatur in Bezug auf Schneckenbefall?
Furth: Je kühler es im Herbst wird, desto geringer ist die Fraßaktivität der Schnecken nach der Eiablage.
Bis zu welchen Stadien sind Weizen, Gerste, Roggen und Triticale gefährdet?
Furth: Die Gefährdungsphase dauert im Getreide meist nur bis zum 2-Blattstadium. Danach wachsen die Bestände einem Schaden davon.
Wie sieht ein typischer Schneckenschaden im Getreide aus?
Furth: Im Getreide treten die stärksten Fraßschäden in der Auflaufphase auf. Betroffen ist vor allem Winterweizen. Die Schnecken fressen bereits direkt nach dem Quellen der Körner am Embryo. Ausgehölte Körner bleiben übrig. Oberirdisch erkennt man den Schneckenbefall im Getreide am Fensterfraß.
Ab wann ist es sinnvoll, das Getreide durch Schneckenkorn zu schützen?
Furth: Um den Befall einzuschätzen, ist eine Kontrolle des Schneckenauftretens wichtig. Diese sollte vor der Saat der Kultur erfolgen. Dafür empfehlen wir das Auslegen von speziellen Folien oder feuchten Jute-säcken auf dem Acker über mehrere Tage. Tritt Besatz auf, sind regenfeste Schneckenkornpräparate am besten geeignet. Häufig reichen aber Randbehandlungen aus.
Die Rapsbestände haben sich regional stark unterschiedlich entwickelt. In welchen Fällen ist Raps noch gefährdet?
Furth: Bis zum Entfalten der ersten Laubblätter ist der Raps äußerst empfindlich. Je weiter sich der Bestand entwickelt, desto besser kann er die Schäden kompensieren. Ab dem vierten Laubblatt ist Raps durch Schneckenfraß dann nicht mehr gefährdet. Neben dem Fraßschaden begünstigt das verletzte Pflanzengewebe auch den Eintritt anderer Schaderreger wie Pilze, Viren und Nematoden.