Im Herbst sinkt der N-Bedarf der Kulturen. Gleichzeitig setzt die Sickerwasserperiode ein. Hohe Rest-Nitratmengen im Boden unterliegen dann der Auswaschungsgefahr. Das Problem der Wirtschaftsdünger ist die ungesteuerte Umsetzung der organischen Substanz. Vor allem die Bodenbearbeitung nach der Ernte belüftet den Boden bei relativ hohen Temperaturen und heizt damit die Mineralisierung an. Die im Folgenden dargestellten Maßnahmen helfen, die Nitratauswaschung zu begrenzen:
Passen Sie den Anteil der organischen Düngung an die Kulturen an. Mais und Rüben nutzen wegen ihrer langen Vegetationszeit über Sommer einen höheren Anteil des organischen Stickstoffs im Vergleich zu Raps oder Getreide.
Berücksichtigen Sie die Folgekulturen: Folgen nach Getreide Raps oder Zwischenfrüchte, können diese vor Herbst noch adäquate Rest-N-Mengen aus der Vorfrucht aufnehmen. In dem Fall kann zum Getreide ein höherer Anteil der N-Versorgung über Wirtschaftsdünger erfolgen. Folgt nach Raps dagegen Winterweizen, sollte die organische Düngung im Frühjahr zu Raps verhalten ausfallen.
Begrenzen Sie die Intensität der Bodenbearbeitung nach der Ernte auf das phytosanitär erforderliche Maß. Das vermeidet eine zu starke Mineralisation.
Setzen Sie Wirtschaftsdünger früh in der Vegetation ein. Durch die längere Phase der Mineralisierung werden höhere Anteile des organisch gebundenen Stickstoffs genutzt.
Ammoniak „halten“!
Neben Nitrat geht es auch darum, Ammoniakemissionen zu minimieren. Berücksichtigen Sie dazu Folgendes:
Homogenisieren Sie die Gülle gut, damit sie zügig in den Boden einzieht.
Bringen Sie die Gülle bei kühlem, bedecktem, regnerischem Wetter aus.
Das Einarbeiten sollte parallel zur Ausbringung erfolgen. Ammoniakverluste sind unmittelbar nach dem Ausbringen am höchsten. Gerade bei Gärresten verschiebt sich wegen des höheren pH-Wertes das Amonium-Ammoniak-Gleichgewicht hin zu Ammoniak.
Nutzen Sie beim Gülleeinsatz in den Bestand bodennahe Ausbringtechniken. Schleppschläuche reduzieren die Verluste gegenüber einer Breitverteilung um etwa 30%. Mit Schleppschuhen lassen sich diese auf bis zu 60% drücken, da die Gülle direkt mit dem Boden in Kontakt kommt. Besonders effektiv ist die Injektion der Gülle in den Boden. Vor allem in Reihenkulturen kommen diese Verfahren häufiger zum Einsatz.
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Im Herbst sinkt der N-Bedarf der Kulturen. Gleichzeitig setzt die Sickerwasserperiode ein. Hohe Rest-Nitratmengen im Boden unterliegen dann der Auswaschungsgefahr. Das Problem der Wirtschaftsdünger ist die ungesteuerte Umsetzung der organischen Substanz. Vor allem die Bodenbearbeitung nach der Ernte belüftet den Boden bei relativ hohen Temperaturen und heizt damit die Mineralisierung an. Die im Folgenden dargestellten Maßnahmen helfen, die Nitratauswaschung zu begrenzen:
Passen Sie den Anteil der organischen Düngung an die Kulturen an. Mais und Rüben nutzen wegen ihrer langen Vegetationszeit über Sommer einen höheren Anteil des organischen Stickstoffs im Vergleich zu Raps oder Getreide.
Berücksichtigen Sie die Folgekulturen: Folgen nach Getreide Raps oder Zwischenfrüchte, können diese vor Herbst noch adäquate Rest-N-Mengen aus der Vorfrucht aufnehmen. In dem Fall kann zum Getreide ein höherer Anteil der N-Versorgung über Wirtschaftsdünger erfolgen. Folgt nach Raps dagegen Winterweizen, sollte die organische Düngung im Frühjahr zu Raps verhalten ausfallen.
Begrenzen Sie die Intensität der Bodenbearbeitung nach der Ernte auf das phytosanitär erforderliche Maß. Das vermeidet eine zu starke Mineralisation.
Setzen Sie Wirtschaftsdünger früh in der Vegetation ein. Durch die längere Phase der Mineralisierung werden höhere Anteile des organisch gebundenen Stickstoffs genutzt.
Ammoniak „halten“!
Neben Nitrat geht es auch darum, Ammoniakemissionen zu minimieren. Berücksichtigen Sie dazu Folgendes:
Homogenisieren Sie die Gülle gut, damit sie zügig in den Boden einzieht.
Bringen Sie die Gülle bei kühlem, bedecktem, regnerischem Wetter aus.
Das Einarbeiten sollte parallel zur Ausbringung erfolgen. Ammoniakverluste sind unmittelbar nach dem Ausbringen am höchsten. Gerade bei Gärresten verschiebt sich wegen des höheren pH-Wertes das Amonium-Ammoniak-Gleichgewicht hin zu Ammoniak.
Nutzen Sie beim Gülleeinsatz in den Bestand bodennahe Ausbringtechniken. Schleppschläuche reduzieren die Verluste gegenüber einer Breitverteilung um etwa 30%. Mit Schleppschuhen lassen sich diese auf bis zu 60% drücken, da die Gülle direkt mit dem Boden in Kontakt kommt. Besonders effektiv ist die Injektion der Gülle in den Boden. Vor allem in Reihenkulturen kommen diese Verfahren häufiger zum Einsatz.