Regional traten in der Kartoffelernte in anfälligen Sorten die Symptome der Eisenfleckigkeit auf. Verursacher war das Tobacco rattle-Virus.
Betroffene Partien wiesen Nekrosen im Knollenfleisch, Dellen auf den Knollen und die typischen Pfropfensymptome auf. Diese Symptome verstärkten sich während der Lagerung.
Überträger des Virus sind Nematoden der Gattungen Trichodorus und Paratrichodorus. Bei feucht-warmer Witterung entwickeln sich diese Bodennematoden optimal, so dass dann auch eine erhöhte Virusübertragung möglich ist. Der Wirtspflanzenkreis ist groß und umfasst neben der Kartoffel auch Raps, Leguminosen und zahlreiche Unkräuter.
Das Virus erfordert vom Kartoffelanbauer gezielte Maßnahmen. Bei Verdacht müssen Bodenproben zunächst auf freilebende Nematoden getestet werden. Sind Trichodoriden, also die Virusüberträger vorhanden, ist eine gezielte Testung auf Tobacco rattle-Virus nötig. Hinweise zur Bodenprobennahme und weitere Informationen finden Sie unter www.pflanzenschutzdienst.de. Bei Befall empfiehlt sich Folgendes:
- Eine erweiterte Fruchtfolge schafft erste Abhilfe.
- Achten Sie bei der Sortenwahl auf geringe Anfälligkeit gegenüber viröser Eisenfleckigkeit.
- Vorsicht ist beim Maschineneinsatz geboten. Anhaftender, verseuchter Boden verbreitet die Nematoden und damit die Viren weiter.
- Bekämpfen Sie Unkräuter konsequent. Denn sie gehören zum Wirtspflanzenkreis.
- Bauen Sie Zwischenfrüchte an, aber keinen Senf.
Monika Heupel, LWK Nordrhein-Westfalen