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Topsorten für Ihre Region

Lesezeit: 5 Minuten

Beim Raps ist es wichtiger denn je, auf ertragsstabile Sorten zu setzen.


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Die Rapserträge befinden sich seit 2014 im Sturzflug und lagen 2018 durchschnittlich bei nur noch 29,9 dt/ha. Die Gründe dafür waren nicht nur Wetterextreme. Vielmehr begrenzten auch hausgemachte Ursachen wie der zu häufige Rapsanbau (vor allem im Norden und Nordosten), die geringe P-Versorgung in vielen Ackerbaubetrieben und eine unsachgemäße Bodenbearbeitung die Erträge.


Zudem hatte das Verbot der Neonicotinoid-Beizen – abgesehen von Schäden durch Kohlfliegenlarven und Erdfloh – unerwartete Folgen. So traten verstärkt Blattläuse auf und übertrugen Virosen (TuYV-Virus). Dadurch ist auch eine Verschiebung der Rangfolge des Sortenspektrums zu beobachten.


Um Ertragseinbußen durch jährlich wechselnde Widrigkeiten gering zu halten, ist es wichtig, ertragsstabile Sorten zu wählen, die über Jahre hinweg hohe und sichere Erträge bringen. Die Ertragsstabilität der ertragfähigsten Rapssorten in den letzten drei Jahren entnehmen Sie der Übersicht. Eine Sorte mit Rang 1,0 steht auf allen Standorten einer Region an der Spitze und ist ohne Einschränkung zu empfehlen. Sorten mit Rängen bis 3,5 sind für den Anbau in der betreffenden Region gut geeignet. Bei Rang 3,5 bis 5,0 schwanken sie stärker im Ertrag oder können mit den Spitzensorten nicht immer mithalten. Bei noch höherem Rang schneiden andere Sorten meist besser ab. Hinweis: Die Empfehlung beschränkt sich auf fünf Sorten pro Region. Das heißt aber nicht, dass sich hier nicht auch andere Sorten eignen.


Empfehlungen für 2019


Berücksichtigt man die unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse, ergibt sich für 2019 diese Empfehlung:


  • Sandböden im Norden und Nord-westen mit meist ausreichend Niederschlag: Arazzo, Penn, Alvaro KWS, Bender und immer noch Avatar.
  • Sandböden mit Frühjahrstrockenheit (Ost-Niedersachsen, Altmark, Süd-Mecklenburg, Nord-Brandenburg): Als neuere Sorten eignen sich Hattrick, Trezzor und DK Exception. Länger bewährt haben sich Alvaro KWS und Arazzo.
  • Sandstandorte mit Frühjahrs- und Sommertrockenheit (Sachsen, Süd-Brandenburg): Arazzo, Penn, Alvaro KWS sowie Arsenal und Avatar.
  • Lehmböden im Norden: Auf den Lehmböden im Norden mit meist ausreichenden Niederschlägen (NW-Mecklenburg, Ostküste Schleswig-Holsteins) erwiesen sich die noch neuen Sorten Hattrick, Trezzor und Asterion sowie Penn und Arazzo als relativ ertragsstabil. Auf den trockeneren Lehmböden im Nordosten (Vorpommern, Uckermark) waren vor allem Trezzor, DK Exception, Alvaro und mit Abstrichen Bonanza und Bender erfolgreich.
  • Im Nordwesten und auf den Löss- Standorten in Süd-Niedersachsen und Nordhessen waren Attletick, Alvaro und Bender ertragsstabil. Auch Penn und Arazzo eignen sich für diese Standorte.
  • Auf den Löss-Standorten im Mitteldeutschen Trockengebiet sind als neue Sorten Trezzor, Hattrick und DK Exception zu empfehlen. Bewährt haben sich zudem Attletick und Penn.
  • Für die Südwestdeutschen Trockenstandorte bieten sich Attletick, Arazzo, Alvaro KWS, Comfort und Bender an.
  • Auf den Marschböden an der Westküste Schleswig-Holsteins und an der Nordseeküste sind Penn, Arazzo und Bender sowie Hattrick und DK Exception als neue Sorten die Favoriten.
  • In den Höhenlagen des Sauerlands, der Eifel und im Hunsrück lagen Alvaro, Fencer und DK Exstorm vorn. Zudem haben sich die Sorten Attletick und Bender bewährt. In den Höhenlagen in Ostwestfalen, Nord-Hessen und Süd-Niedersachsen befanden sich DK Exception, Asterion und Hattrick unter den besten Sorten. Auch Alvaro KWS und Penn lieferten hohe Erträge auf stabilem Niveau. Weiter östlich in den Höhenlagen in Sachsen und Thüringen war Penn in den letzten Jahren immer vorne mit dabei, außerdem kommen Arsenal sowie Fencer, Attletick und PT225 in Betracht. Auf den ost- und nordbayrischen Höhenlagen erwiesen sich Attletick, SY Saveo und Fencer als ertragssicher, auch Bender und Penn können noch mithalten. In den höheren Lagen in Südwestdeutschland schnitten vor allem Alvaro KWS, Arazzo, Fencer, Attletick und Penn sehr gut ab.
  • Im Gäuboden und Tertiären Hügelland lagen Bender und Penn an der Spitze, weiterhin lieferten Attletick, SY Saveo und Comfort sichere Erträge.


Sorten für Kohlhernieflächen


Kam es bei Ihnen in der Vergangenheit zu Kohlherniebefall, kommen auf diesen Flächen nur Kohlhernie-resistente Sorten infrage, wie Crome, PT242, Mentor, DK Platinium, SY Alibaba, Archimedes, Aristoteles oder Menhir. Erst kürzlich zugelassen wurden Crocodile, Alasco, SY Alix und DK Platon, die ihre versprochene Ertragssteigerung aber erst noch unter Beweis stellen müssen.


Auf einigen Versuchsstandorten konnten Kohlhernie-resistente Sorten mit dem höheren Ertragsniveau nicht resistenter Sorten mithalten. Dies kann ein Hinweis auf einen latenten Kohlherniebefall sein. Um die weitere Ausbreitung zu unterbinden, sind dort alle acker- und pflanzenbaulichen Register zu ziehen: Kreuzblütler als Unkräuter oder Zwischenfrucht vermeiden, pH in Ordnung bringen, nicht zu früh säen, evtl. Kalkstickstoff mit der Saat einarbeiten. Um zudem einem Resistenzbruch durch andere Kohlhernie-Rassen keinen Vorschub zu leisten, sollte der Anbau kohlhernie-resistenter Sorten nur auf Befallsflächen erfolgen.


Leistungen neuer Sorten


Architect, DK Exception und DK Expansion standen zwar noch keine drei Jahre in den bundesweiten Versuchen. Im letzten Jahr schnitten sie aber über die Versuchsstandorte hinweg gut ab, vor allem auf den Standorten mit früher Aussaat oder milder Herbstwitterung und auf Flächen, auf denen die Knospenwelke stärker auftrat.


matthias.broeker@topagrar.com


Unser Autor


Hansgeorg Schönberger,N. U. Agrar GmbH

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