Zwei Professoren der Universität Kiel vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung streiten öffentlich über die Auswirkungen der Düngeverordnung. In einem Interview mit der TAZ hatte Prof. Dr. Friedhelm Taube u.a. die pauschale Reduzierung der N-Düngung in „roten“ Gebieten als grundsätzlich positiv bezeichnet. Die Bedarfswerte der meisten Pflanzenarten schätzt Taube als „sehr großzügig gesetzt“ ein. Bundesweit hätten Landwirte seit 15 Jahren im Schnitt 100 kg N/ha mehr gedüngt, als die Pflanzen aufnehmen könnten. Dass die 20%-Reduzierung funktioniere, habe Dänemark gezeigt. Dort seien die Erträge stabil geblieben und die Nitratwerte im Grundwasser drastisch gesunken.
Das sieht Taubes Institutskollege Prof. Dr. Henning Kage völlig anders und widerspricht den Aussagen:
Eine geringere N-Düngung reduziere die Nitratauswaschung mittelfristig nur gering. Zwischenfruchtanbau sei zielführender.
Die Bedarfswerte der Kulturen seien in einem wissenschaftlichen, nachvollziehbaren Verfahren entstanden. Sie lägen oft unterhalb des Optimums.
Die 100 kg N/ha stammen aus der Brutto-N-Bilanz des Sektors Landwirtschaft. Der Rückschluss auf eine über dem Bedarf liegende Düngung sei falsch.
Das Messstellennetz wurde zwar ausgeweitet, die Stichprobe ist aber weiterhin verzerrt. Das führe zu einer falschen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
Laut dänischen Wissenschaftlern sei die pauschale Reduktion wenig zielführend gewesen. Im vergangenen Jahr wurde sie zurückgenommen.
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Zwei Professoren der Universität Kiel vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung streiten öffentlich über die Auswirkungen der Düngeverordnung. In einem Interview mit der TAZ hatte Prof. Dr. Friedhelm Taube u.a. die pauschale Reduzierung der N-Düngung in „roten“ Gebieten als grundsätzlich positiv bezeichnet. Die Bedarfswerte der meisten Pflanzenarten schätzt Taube als „sehr großzügig gesetzt“ ein. Bundesweit hätten Landwirte seit 15 Jahren im Schnitt 100 kg N/ha mehr gedüngt, als die Pflanzen aufnehmen könnten. Dass die 20%-Reduzierung funktioniere, habe Dänemark gezeigt. Dort seien die Erträge stabil geblieben und die Nitratwerte im Grundwasser drastisch gesunken.
Das sieht Taubes Institutskollege Prof. Dr. Henning Kage völlig anders und widerspricht den Aussagen:
Eine geringere N-Düngung reduziere die Nitratauswaschung mittelfristig nur gering. Zwischenfruchtanbau sei zielführender.
Die Bedarfswerte der Kulturen seien in einem wissenschaftlichen, nachvollziehbaren Verfahren entstanden. Sie lägen oft unterhalb des Optimums.
Die 100 kg N/ha stammen aus der Brutto-N-Bilanz des Sektors Landwirtschaft. Der Rückschluss auf eine über dem Bedarf liegende Düngung sei falsch.
Das Messstellennetz wurde zwar ausgeweitet, die Stichprobe ist aber weiterhin verzerrt. Das führe zu einer falschen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
Laut dänischen Wissenschaftlern sei die pauschale Reduktion wenig zielführend gewesen. Im vergangenen Jahr wurde sie zurückgenommen.