Zusatzstoffe für Pflanzenschutzmittel gibt es so lange, wie Pflanzenschutzmittel selbst. Die chemisch-physikalischen Eigenschaften der ersten Präparate (Stäube, Granulate, Flüssigkeiten) waren weder hinsichtlich der Produktlagerung und -anwendung, noch in Bezug auf die biologische Leistung zufriedenstellend. In den früheren Jahren sollten daher Zusatzstoffe wie tierisches Eiweiß (Calziumcaseinat) oder Knochenmarkextrakte die Nachteile dieser Formulierungen ausgleichen. Die Entwicklung ging allerdings sehr rasch voran, so dass derzeit etwa in Nordamerika bis zu 4 000 Zusatzstoffe für die landwirtschaftliche Anwendung angeboten werden. Auch die Pflanzenschutzmittelindustrie in USA, Australien oder England empfiehlt häufig den Einsatz verschiedenster Zusatzstoffe mit ihren Produkten. Bei uns war dagegen die Zulassung der Pflanzenschutzmittel schon immer darauf ausgerichtet, dass das jeweilige Mittel selbst für die Anwendung voll ausreichend sein muss. Aber auch bei uns gibt es inzwischen einen gewissen Trend für die Anwendung von Zusatzstoffen. Zurzeit sind über 30 Substanzen als Zusatzstoffe für Pflanzenschutzmittel gelistet. Neben den Werbeaussagen für diese Produkte gibt es aber relativ wenig geeignete Informationen von der Pflanzenschutzindustrie und der Offizialberatung für einen sachgerechten Einsatz.