Die erste Wintergerste haben die Landwirte in NRW und MV geerntet, etwa zwei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Der Wassermangel in Kombination mit der Hitze lasse viele Bestände notreif werden.
Durschnittliche Erträge in NRW und MV erwartet
Nach dem Dürrejahr 2018 sind die Prognosen für die Getreideerträge in NRW in diesem Jahr verhalten optimistisch. Die Experten der Landwirtschaftskammer gehen von einem mindestens durchschnittlichen Ertrag aus. Zwar haben die Niederschläge über den Winter nicht ausgereicht, um die Bodenvorräte wieder aufzufüllen, die Pflanzen konnten aber durch den Regen ausreichend Wasser aufnehmen. Auch die kühlen Temperaturen im April und Mai haben dazu beigetragen, dass sich das Getreide gut entwickeln konnte. Lediglich auf sandigen Böden sind die Prognosen eher durchwachsen.
Anders als im vergangenen Dürrejahr rechnen viele Landwirte in MV mit durchschnittlichen Erträgen. Auf den sandigen Böden an der Müritz allerdings sei das Getreide zum Teil schon verbrannt. Das teilte die Vipperower Agrar GmbH mit. Insgesamt sind bis etwa Mitte August Mähdruschfrüchte auf knapp drei Viertel der Ackerfläche im Land zu ernten. Damit müssen sich Kraftfahrer früher als üblich auf langsam fahrende Erntefahrzeuge auf den Straßen einstellen.
Ideale Erntebedingungen
Das augenblicklich trockene Wetter ist für die Ernte ideal. Häufige Regenschauer erschweren die Ernte, verursachen hohe Trocknungskosten und können zu einer schlechteren Qualität des Getreides führen. Unwetter mit Starkregen oder Hagel können eine sicher geglaubte Ernte innerhalb kürzester Zeit zerstören. Für den Weizen, dessen Ernte erst in zwei bis drei Wochen ansteht, wäre eine anhaltende Trockenheit ungünstig. Das könnte zur einer vorzeitigen Reife der Pflanzen führen, was sich negativ auf den Ertrag auswirkt.