Für ein monetäres Anreizsystem zur wirksamen Reduzierung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft plädiert die AfD-Bundestagsfraktion. Ein Konzept dazu sollte bis Ende 2019 ausgearbeitet werden, heißt es in dem Antrag „Den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel wirksam reduzieren“, den die Fraktion in den Bundestag eingebracht hat.
Darin wird die Bundesregierung außerdem dazu aufgefordert, die „vorhandenen Lücken“ bei den Vorgaben und Zielen des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP) durch geeignete Maßnahmen zu schließen. Ferner drängt die AfD auf eine Erhöhung der Fördermittel für die Forschung zum integrierten Pflanzenschutz, zur Resistenzforschung und zur Resistenzzüchtung sowie für die unabhängige Beratung der Landwirte.
Darüber hinaus will die AfD den Einsatz glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel in der Nähe von Gewässern und Naturschutzgebieten sowie die Anwendung solcher Mittel durch nichtberufliche Anbieter verbieten lassen. Außerdem solle bei den Pflanzenschutzverfahren die Erforschung möglicher Alternativen zu Glyphosat intensiviert und die Erforschung langfristiger und kumulativer Gesundheits- und Umweltwirkungen chemischer Pflanzenschutzmittel gefördert werden.
Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Stephan Protschka, erklärte, dass der Titel des Antrags ein Bekenntnis zu einer verantwortungsbewussten konventionellen Landwirtschaft in Deutschland sei. Forderungen nach einer pauschalen Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes wertete er als „unseriös“. Es dürfe nicht sein, dass in der öffentlichen Diskussion konventionelle Landwirte den „Schwarzen Peter“ zugeschoben bekämen, die zugelassene Mittel genau nach den Vorschriften einsetzten. „Wir stehen für eine Agrarpolitik, in der weder die konventionelle noch die ökologische Landwirtschaft bevorzugt werden“, betonte der AfD-Agrarsprecher. Beide Bewirtschaftungsformen hätten ihre Daseinsberechtigung.