Die BayWa AG und die Getreide AG wollen zukünftig bei der Saatgutbehandlung mit Elektronen zusammenarbeiten: Zu je 50 % haben die beiden Unternehmen die Saatgutbehandlungsanlage von der Firma Evonta-Service GmbH und dem Fraunhofer-Institut gekauft. Ziel ist es, zukünftig mehr Saatgut, das mit dem physikalischen Verfahren unter dem Namen e-ventus behandelt ist, am Markt zu etablieren, teilt Baywa mit. Zudem planen beide Unternehmen, auch bei der Weiterentwicklung des Verfahrens zusammenzuarbeiten.
Langfristig soll die physikalische Saatgutbehandlung, die bislang nur auf Getreide beschränkt war, auf weitere Fruchtarten ausgedehnt werden. E-ventus wird in Hainichen bei der BayWa und in Güstrow bei der Getreide AG angewendet.
Die e-ventus Saatgutbehandlung ist eine neue, effektive Methode zur Bekämpfung samenbürtiger Krankheiten, erklärt das Unternehmen weiter. Indem jedes Korn nur zehn bis zwölf Tausendstelsekunden mit den Elektronen in Berührung kommt, werden die in der Samenschale sitzenden Krankheitserreger und Pilzsporen sicher abgetötet.
Das Verfahren soll für den Landwirt zahlreiche Vorteile bieten: In Versuchen durch die Biologische Bundesanstalt und in der Praxis konnte nachgewiesen werden, dass der Einsatz von Elektronen-behandeltem Saatgut gegenüber der chemischen Beizung gleichwertig ist. Damit besteht nach Baywa-Angaben erstmals die Möglichkeit, der Landwirtschaft ein chemiefreies Verfahren zur Saatgutbehandlung anzubieten. Durch die Vermeidung von Beizstaub sei das Verfahren anwender- und umweltfreundlich. Die Elektronenbehandlung von Saatgut sei die Nutzung modernster Technologie mit praktiziertem Umwelt- und Anwenderschutz auf höchstem technischem Niveau, heißt es. (ad)