Über die Verlängerung der Zulassung für Glyphosat entscheidet die EU-Kommission nun erst am Donnerstag. Es ist der letzte mögliche Tag, bevor die aktuelle Genehmigung für die EU am 1. Juli 2016 ausläuft. Grund sind die Brexit-Auswirkungen, die der EU-Kommission die Zeit für andere Themen nehmen.
Die EU-Kommission hat sich am Montag nicht wie geplant mit der Verlängerung der Zulassung für Glyphosat beschäftigt. Die Abstimmung über die Konsequenzen aus der Referendumsentscheidung der Briten für den Austritt aus der EU (Brexit) hatte die Tagesordnung der EU-Kommissare so ausgefüllt, dass das Thema Glyphosat nicht zum Zug kam.
Beschluss für Donnerstag angekündigt
Nun will die EU-Kommission die aktuelle Zulassung für Glyphosat in einem schriftlichen Verfahren verlängern, teilte eine Sprecherin der Kommission gegenüber top agrar mit. Offiziell beschlossen werden soll die Entscheidung an diesem Donnerstag, den 30. Juni. Es ist der letzte mögliche Tag für eine Entscheidung, zumal die aktuelle Genehmigung für den Wirkstoff in der EU zum 1. Juli 2016 ausläuft.
Frist läuft maximal bis 31. Dezember 2017
Die EU-Kommission zeigt sich entschlossen, die aktuelle Zulassung für Glyphosat so lange zu verlängern, bis eine Bewertung der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) über das Krebsrisiko, das von dem Wirkstoff ausgeht, vorliegt. Die Verlängerung der Zulassung soll nicht länger als bis zum 31. Dezember 2017 gelten, so die Sprecherin der EU-Kommission weiter.
Neuzulassungsverfahren liegt auf Eis
Die EU-Kommission vollzieht die Verlängerung der aktuellen Zulassung von Glyphosat damit im Alleingang. Es ist bereits die dritte Verlängerung der alten Zulassung durch die EU-Kommission in Folge. Bei mehreren Abstimmungen hatte es zuvor keine qualifizierte Mehrheit bei den EU-Mitgliedstaaten dafür gegeben. Das lange vorbereitete Neuzulassungsverfahren für Glyphosat, über das ursprünglich mal verhandelt worden war, liegt hingegen bis zur ECHA-Publikation auf Eis.
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