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IVA und UBA streiten über Absatz von Pflanzenschutzmitteln

Das Umweltbundesamt (UBA) schmückt eine Datensammlung zum Thema Umwelt und Landwirtschaft mit dem Jahr 2018. Der Industrieverband Agrar (IVA) wittert Stimmungsmache, weil zum Pflanzenschutz nur Daten bis zum Jahr 2015 berücksichtigt sind. In der Gegenüberstellung interpretieren beide den gleichen Effekt gegensätzlich.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Umweltbundesamt (UBA) schmückt eine heute veröffentlichte Datensammlung zum Thema Umwelt und Landwirtschaft mit dem Jahr 2018. Der Industrieverband Agrar (IVA) wittert Stimmungsmache, weil zum Pflanzenschutz nur Daten bis zum Jahr 2015 berücksichtigt sind. In der Gegenüberstellung interpretieren beide den gleichen Effekt gegensätzlich.


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Das Umweltbundesamt (UBA) hat seine Datensammlung zur Landwirtschaft und Umwelt überarbeitet und diese heute unter dem Titel „Daten zur Umwelt 2018. Umwelt und Landwirtschaft“ veröffentlicht. Anlass sei gewesen, den Themenbereich noch einmal kompakt zusammen zu stellen, heißt es beim UBA gegenüber top agrar auf Nachfrage. In der zugehörigen Pressemitteilung weist da UBA auf die Nährstoffüberschüsse an Stickstoff, auf gestiegene Absatzmengen an Pflanzenschutzmitteln und auf eine negative Entwicklung der Artenvielfalt hin. Präsentiert werden aber statt neuer Daten, Werte aus den Jahren 2013, 2014 und 2015.


IVA sieht "fragwürdige statistische Kunstgriffe"


Für den Bereich Pflanzenschutzmittel stört das den Industrieverband Agrar (IVA) und er unterstellt dem UBA „fragwürdige statistische Kunstgriffe“. Vor allem die Aussage des UBA: „Zwischen 1994 und 2015 stieg der Absatz in Deutschland von knapp 30.000 Tonnen auf über 40.000 Tonnen an“, stößt dem IVA auf. Warum die aktuellsten Zahlen fehlten, bleibe unklar, so der IVA. In der Tat gibt es vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zum Pflanzenschutzmittelabsatz Daten auch aus dem Jahr 2016, die das UBA nicht berücksichtigt hat. Danach ist der Absatz von Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden und inerten Gasen zusammen von 2015 auf 2016 von 48.132 t auf 46.921 t gesunken. Rechnet man die inerten Gase, die nicht als Pflanzenschutzmittel aufs Feld kommen, sondern als Vorratsschutz eingesetzt werden, raus, verringert sich der Mittelabsatz in den beiden Jahren von 34.273 t auf 32.255 t. Als zweites moniert der IVA, dass das UBA als Referenzjahr für seinen Vergleich des Pflanzenschutzmittelabsatzes das Jahr 1994 gewählt hat. „Denn 1994 war das Jahr mit dem historisch niedrigsten Absatz an Pflanzenschutzmitteln, zum einen, weil in diesem Jahr viele Flächenstilllegungen griffen, zum anderen weil Aufbrauchfristen für DDR-Altprodukte ausliefen“, schreibt der IVA.


UBA erkennt auch mit neuen Daten keinen inhaltlichen Unterschied


Das UBA antwortet gegenüber top agrar auf diese Kritik, dass es bedauere, dass die Daten von 2016 nicht berücksichtigt wären. In der langfristigen Perspektive, macht aus Sicht des UBA aber auch die Berücksichtigung von 2016 in ihrer Bewertung keinen Unterschied. „Seit 1994 gab es natürlich Schwankungen im Absatz. Laut BVL Daten liegt der um die inerten Gase bereinigte Absatz aber auch 2016 noch über dem Niveau von 1996, auch zehn Jahre später in 2006 wurden weniger abgesetzt als 2016. Vielmehr zeigen die Daten also, dass der Absatz auf mehr oder weniger gleichbleibend hohem Niveau stagniert“, erläutert ein UBA-Sprecher. Die Intensität des chemischen Pflanzenschutzes sei nach Auffassung des Umweltbundesamtes ökologisch nicht nachhaltig und gefährde das Erreichen wesentlicher Ziele der Umwelt- und Naturschutzpolitik. „Und hier hat sich seit über 20 Jahren nichts getan“, so der UBA-Sprecher.


Die 158 Seiten starke Datensammlung des UBA zum Thema Umwelt und Landwirtschaft gibt es hier zum Download.

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