Niederschlagsbedingt ist die Getreideaussaat regional ins Stocken geraten. In Teilen NRW´s und Niedersachsens ist die geplante Aussaat von Gerste noch nicht abgeschlossen. Weil sich Gerste im Herbst noch ausreichend bestocken sollte, ist es für den Anbau dieser Kultur eigentlich zu spät, schreiben die top agrar-Ackerbauexperten in den aktuellen Pflanzenschutzempfehlungen der Woche (Login erforderlich).
Wer in milden, warmen Lagen die Gerstensaat dennoch wagen will, sollte es in dieser Woche bei gut abgetrockneten Böden tun. Schwierig wird es in Regionen, in denen vorgepflügt wurde und die Flächen nun sehr nass sind.
Die Saatstärken von Liniensorten sollten zu diesem späten Termin bei 330 bis 350 Körnern/m2liegen. Bei Hybriden sind 250 Körnern/m2 notwendig. Eine bessere Spätsaatverträglichkeit von Hybriden ließ sich in einjährigen Versuchen der Landwirtschaftskammer NRW nicht bestätigen. Der Ertragsverlust war ebenso hoch wie bei den Liniensorten. Gehen Sie trotz der späten Gerstenaussaat keine Kompromisse ein. Ein Hineinschmieren ist unbedingt zu vermeiden. Sind die Bedingungen nicht optimal, sollten Sie Alternativen wie Triticale, Weizen oder Sommerungen den Vorzug geben.
Falls Sie zur Fuchsschwanzbekämpfung eine Scheinsaat durchgeführt haben, ist in diesem Jahr der Fuchsschwanzauflauf gut und damit der Erfolg der Maßnahme hoch. Beseitigen Sie den aufgelaufenen Fuchsschwanz kurz vor der Saat mit Glyphosat. Weil die Flächen nach den ergiebigen Regenfällen noch sehr nass sind, ist bei der Saat Geduld gefragt. Die späte Saat bringt dann den Vorteil, dass erheblich weniger Fuchsschwanzpflanzen auflaufen.