Die Europäische Kommission hat die Frist für die kartellrechtliche Entscheidung über eine Genehmigung des Kaufs von Monsanto durch Bayer noch einmal um zwei Monate nach hinten verschoben. Wie die Brüsseler Behörde mitteilte, soll nach neuestem Stand spätestens am 5. März nächsten Jahres Klarheit herrschen.
Im Oktober hatte die Kommission die Frist auf den 22. Januar 2018 verschoben, um den Unternehmen mehr Zeit einzuräumen, von ihr angefragte Informationen bereitzustellen. Bayer bekräftigte unmittelbar nach Bekanntgabe des neuen Datums seine Absicht, die Akquise im Frühjahr 2018 abzuschließen.
Unterdessen kündigte Monsanto an, in den USA in eigener Sache rechtlich tätig zu werden - allerdings abseits der Übernahme durch Bayer. Der Konzern stemmt sich mit allen Mitteln gegen eine Auflage in Kalifornien, wonach glyphosathaltige Produkte künftig mit Warnhinweisen über Krebsgefahren ausgezeichnet werden müssten. Das wäre aus Konzernsicht nämlich unberechtigt, und zwar sowohl vor wissenschaftlichem als auch vor rechtlichem Hintergrund.
In dem US-Bundesstaat hatte das „Californian Office of Environmental Health Hazard Assessment“ (OEHHA) den Wirkstoff im Juli auf die Liste der krebsverursachenden Chemikalien gesetzt, was nun einen entsprechenden Hinweis nach sich ziehen soll. Unterstützt wird Monsanto bei seiner Klage von mehreren Bauernverbänden. Auch nach ihrer Ansicht ist der Hinweis „falsch“ und „irreführend“. Sollte Monsanto mit der Klage scheitern, hätte das Unternehmen sowie auch andere Hersteller von Glyphosat knapp ein Jahr Zeit, seine Produkte entsprechend zu etikettieren.