Da die Problematik des giftigen Jakobskreuzkrauts auch in diesem Jahr die Rinder-, Pferde- und Schafhalter beschäftigen dürfte, hat die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz einen neuerlichen Warnhinweis veröffentlicht.
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer wird von Experten auch in diesem Jahr wieder ein zunehmendes Auftreten der giftigen Senecio jacobaea - auch Jakobs-Greiskraut genannt - erwartet. Die Pflanze werde insbesondere von Jungtieren gelegentlich gefressen, doch besonders gefährlich sei sie in Heu und Silage.
Das anspruchslose Jakobskreuzkraut ist laut Kammer zwischen 30 cm und 100 cm groß, hat löwenzahnähnliche Blätter und im oberen Teil gelbe Blüten in einer weit verzweigten, vielblütigen Schirmrispe. Die gesamte Pflanze beinhalte giftige Alkaloide, die Leberschäden verursachten. Am giftigsten seien die jüngsten Pflanzen und die gelben Blüten. Pferde und Rinder reagierten auf das Kraut empfindlicher als Schafe und Ziegen. Besonders gefährlich für die Tiere sei die Zeit vor der Blüte, denn die jungen, besonders giftstoffreichen Blätter würden auf der Weide gefressen.
Die Folgen seien Vergiftungen, die sich bei wiederholter Aufnahme anreicherten, so die Landwirtschaftskammer. Dann komme es zu Schmerzen im Magen- und Darmbereich und zu Krämpfen. Die Leberschäden könnten bei Rindern und Pferden zum Tod führen. Sobald die Pflanzen ab Juni blühten, seien sie ausgewachsen und hätten gelbe, margeritenartige Blüten. Tiere rührten sie dann meist nicht mehr an. Die Kammer empfiehlt, durch regelmäßiges Nachmähen von Grünlandflächen das Blühen und insbesondere die Samenbildung der Pflanzen zu verhindern. Wenn die Blüten Samen bildeten, weil die Weide nicht gemäht werde, sei die Ausbreitung im kommenden Jahr vorprogrammiert. Auf regelmäßig gemähtem Grünland habe das Jakobskreuzkraut hingegen eine Chance, sich zu vermehren.
Optimale Bedingungen finde es aber auf Weiden, die nicht regelmäßig nachgemäht würden. Besonders häufig sei es auf wenig gepflegten Pferdeweiden zu finden. Um das Jakobskreuzkraut wirksam zu bekämpfen, sollte es ausgerissen oder ausgestochen und die Pflanzenreste entsorgt werden. Dabei seien auch die Wurzeln so weit wie möglich zu entfernen, da Jakobskreuzkraut auch aus im Boden verbliebenen Wurzelresten erneut austreiben könne. (AgE)