Aufgrund der vergangenen milden Winter und des guten Futterangebots hat sich die Schadnagerpopulation in Mecklenburg-Vorpommern deutlich vergrößert.
„In Landwirtschaft und Gartenbau treten Schadnager wie Mäuse und Ratten zyklisch immer wieder in hohen Dichten auf. Vor allem in Dauerkulturen - Obst und mehrjährigen Ackerfrüchten – können die Nager erheblichen Schaden anrichten. Raps- und Getreideflächen sind hingegen im Grenzbereich zu den Feldrändern betroffen. Wenn Landwirte sich dazu entschließen, die Schädlinge zu bekämpfen, mahne ich, alle rechtlichen Vorgaben strengstens einzuhalten“, so Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.
Verharrt die Mäusepopulation auf normalem Niveau, reichen vorbeugende Maßnahmen, wie das Aufstellen von Sitzkrücken für Greifvögel, die Pflege der Grasstreifen zwischen den Baumreihen in Obstquartieren und das gelegentliche Pflügen der Felder. Bei sichtbar steigenden Mäusedichten stehen Landwirten und Erwerbsgärtnern Köder mit dem Wirkstoff Zinkphosphid zur Verfügung. Aufgrund der Toxizität dieser chemischen Substanz gegenüber Wirbeltieren dürfen die Köder jedoch nur tief in die Mäuselöcher eingebracht werden, erklärt Backhaus weiter.
Diese äußerst arbeitsintensive Maßnahme geschieht z.B. mit sogenannten Legeflinten. Sie garantierten eine exakte Dosierung und die zuverlässig verdeckte Ausbringung der Präparate. Anschließend wird das Loch zugetreten. Das beschriebene Vorgehen ist Teil der Anwendungsbestimmungen der entsprechenden Pflanzenschutzmittel und ein gutes Beispiel für ein wirksames Risikomanagement.
Bei einer vorsätzlichen Zuwiderhandlung kann gegebenenfalls ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren folgen, warnt der Minister. „Verbleiben die Köder auf der Bodenoberfläche, sind sie für andere Tiere zugänglich und können so ihre tödliche Wirkung entfalten. Als warnendes Beispiel mögen die 150 Gänse gelten, die am Salzhaff in Häufchen abgelegten Mäuseköder fraßen und daran zugrunde gingen. Hiermit wurden vor allem der Umwelt aber auch dem Image der Landwirtschaft Schaden zugefügt. Es mag aber allen Landwirten noch einmal vor Augen führen, wie wichtig die Einhaltung der vielfältigen Anwendungsbestimmungen der Pflanzenschutzmittel ist“, mahnt Backhaus.
Ob es einen Zusammenhang mit kürzlich verendeten Gänsen in der Region Sylt gibt, wird derzeit durch die Landesbehörden in Schleswig-Holstein überprüft.
Hintergrund:
150 Wildgänse verendet: Vergiftung durch Zinkphosphid? (8.11.2015)
Mäuseplage vor allem im Süden (12.11.2015)