Im Gewebe von Tomatenpflanzen lebt ein Trichoderma-Pilz, der die Pflanze gegen den Befall mit Nematoden schützen kann. Wie eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena ergeben hat, fördert der Pilz die Immunabwehr der Pflanze, indem er die Produktion giftiger Substanzen bei einen Nematodenangriff ankurbelt.

Die Erstautorin, Dr. Ainhoa Martinez-Medina, erklärte: „Dies führt dazu, dass weniger Nematoden in die Wurzeln eindringen, die Fruchtbarkeit der Nematoden abnimmt und sich weniger Wurzelgallen bilden.“ Die Wissenschaftlerin hatte bereits entsprechende Experimente an der Universität Utrecht in den Niederlanden durchgeführt, bevor sie zum iDiv nach Leipzig kam.

Ihr zufolge lassen sich mit den neuen Erkenntnissen nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft entwickeln, um Ernteausfälle mit Hilfe der Mikroben einzudämmen. Interessant sei auch, dass sich die pilzinduzierte Resistenz an die jeweilige Phase des Nematodenbefalls anpasse.

Zu Beginn fördere der Pilz die durch Salicylsäure gesteuerte Verteidigung in den Wurzeln, was zu einer höheren Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen der Nematoden führe. Später, wenn die Nematoden in den Wurzeln fräßen, erhöhe der Pilz die Widerstandsfähigkeit der Pflanze über die Jasmonatkonzentrationen, wodurch die Entwicklung und Reproduktion der Nematoden gehemmt werde.