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Schulze definiert Eckpunkte für ein „Aktionsprogamm Insektenschutz“

Ein schonenderer und geringerer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, mehr Hecken und kleinteilige Saumstrukturen, weitere Fruchtfolgen, mehr Grünland und weniger Nährstoffüberschüsse. Die Liste an Maßnahmen mit denen Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) die Landwirtschaft insektenfreundlicher machen will, ist lang

Lesezeit: 3 Minuten

Ein schonenderer und geringerer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, mehr Hecken und kleinteilige Saumstrukturen, weitere Fruchtfolgen, mehr Grünland und weniger Nährstoffüberschüsse. Die Liste an Maßnahmen mit denen Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) die deutsche Landwirtschaft insektenfreundlicher machen will, ist lang. Die einzelnen Maßnahmen stehen in einem Eckpunktepapier für ein "Aktionsprogramm Insektenschutz" des Bundesumweltministeriums (BMU), das top agrar online vorliegt.


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Deshalb unterstütze die Bundesregierung das EU-weite Verbot der Neonicotinoide im Freiland und entwickle eine Glyphosatmininierungsstrategie, mit dem Ziel möglichst schnell ganz auf den Wirkstoff zu verzichten. „Dabei wird es nicht bleiben. Generell soll die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln umwelt- und naturverträglich ausgestaltet werden, nicht zuletzt durch eine deutlich stärkere Berücksichtigung der biologischen Vielfalt bei der Zulassungspraxis und den Anwendungsbestimmungen für Pflanzenschutzmittel“, beschreibt das Eckpunktepapier die Zielsetzung einer strengeren und erweiterten Zulassungspraxis.

 

Darüber hinaus soll das Aktionsprogramm Insektenschutz Maßnahmen zur Wiederherstellung von Lebensräumen, zur Verbesserung ihrer Qualität und zur Vernetzung von Insektenlebensräumen enthalten. Es gehe insbesondere darum, die gezielte Anlage von Landschaftselementen und Saumstrukturen und die Vernetzung von Lebensräumen zu fördern. Ebenso spiele die Renaturierung von Auen und Fließgewässern zum Ausbau des Biotopverbunds eine wichtige Rolle.

 

Mehr Geld für den Naturschutz


Für die Umsetzung der Maßnahmen setzt das BMU auf mehr EU-Mittel für den Naturschutz. Dieser sei bisher unterfinanziert. „Bei der Entscheidung, wie in der kommenden EU-Förderperiode Mittel in Deutschland vergeben werden, soll der Beitrag zum Insektenschutz durch geeignete Fördertatbestände und Kriterien berücksichtigt werden“, fordert das BMU. Zudem will das Ministerin auch die nationalen Mittel für den Insektenschutz erhöhen. „Hierzu bedarf es vor allem des gezielten Einsatzes von Agrarfördermitteln“, heißt es im Papier.

 

Hintergrund des Aktionsprogramms ist der Rückgang der Insekten-Biomasse. „Diese hat in Deutschland innerhalb der letzten 27 Jahre um mehr als 75 Prozent abgenommen. Der dramatische Rückgang sowohl bei der Gesamtzahl der Insekten als auch bei der Vielfalt der Insektenarten in Deutschland ist wissenschaftlich belegt, zum Beispiel durch die Roten Listen“, heißt es in dem Papier weiter. Die Abnahme bringe große ökonomisch Risiken mit sich, weil die Insekten-Bestäubung beispielsweise für die Erhaltung der Wildpflanzen und die Sicherung der Ernteerträge und -qualität vieler Nutzpflanzen essenziell sei.

 

BMU: Ursachen des Insektenrückgangs wissenschaftlich hinreichend belegt


Die Ursachen des Insektenrückgangs sind nach Einschätzung des BMU vielfältig und insgesamt komplex. Zentrale Ursachen lägen in der übermäßigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und anderen Pestiziden, dem Verlust der Strukturvielfalt mit einer Vielzahl an Blühpflanzen und der Intensivierung in der Agrarlandschaft, der Eutrophierung von Böden und Gewässern aufgrund von Nährstoffeinträgen sowie der Lichtverschmutzung in und um Siedlungen.


Viele weitere Einflussfaktoren trügen darüber hinaus zum Verlust oder der Qualitätsverschlechterung von Insektenlebensräumen (u.a. in Gewässern, Wiesen, Weiden, Äckern, Wäldern und Siedlungen) bei. Deshalb sei auch die Förderung der Wiederherstellung dieser Lebensräume in Qualität und Quantität sowie ihre Vernetzung wichtig.

 

„Auch wenn es noch weiteren Forschungsbedarf zum Insektenrückgang gibt, sind die genannten Ursachen bereits heute wissenschaftlich hinreichend belegt und begründen einen akuten Handlungsbedarf“, ist das BMU sicher. Dennoch will das Ministerium ein Insektenmonitoring entwickeln und die Forschung über Insekten, ihre Verbreitung, Bestände und Ausmaß sowie Ursachen von Bestandsveränderungen verbreitern und zu vertiefen.

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