Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Ratgeber

Sicherer Schutz für Ihren Weizen

Wer den Fungizideinsatz in Weizen nach Schema F durchführt, verpulvert Geld. Die Sorte und die Witterung bestimmen die Intensität. Wie Sie Ihre Bestände wirksam und wirtschaftlich schützen, erklärt Hermann Hanhart, LWK Nordrhein-Westfalen.

Lesezeit: 12 Minuten

Jedes Jahr stehen Landwirte und Berater erneut vor der Herausforderung, die Fungizidstrategien präzise nach der Witterung und Sorten-Anfälligkeit auszurichten. Dabei ist es wichtig,

  • die Schadpilze genau zu kennen,
  • den Epidemieverlauf mit den möglichen Ertragsverlusten realistisch einzuschätzen sowie
  • Wirkstoffe und Mittel richtig zu beurteilen.

Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Pauschale Empfehlungen zeugen dagegen von Unwissenheit oder Gewinnmaximierung der Handelsstufen.

1. Wenn Septoria- und Fusarium-Gefahr drohen

Starker Krankheitsdruck ist am ehesten in früh gedrilltem Weizen (September/Anfang Oktober) beim Anbau von höher anfälligen Sorten wie Tobak, Faustus, Benchmark, Patras, Kashmir und Rumor zu erwarten. Da die Aussaat vieler Bestände sehr früh erfolgte, müsste theoretisch mit einem hohen Septoria-Ausgangsbefall zu rechnen sein. Allerdings sind bis Ende November kaum Niederschläge gefallen. Diese sind aber für eine frühe Infektion notwendig. Daher wird voraussichtlich in Frühsaaten kein hoher Ausgangsbefall auftreten. Wegen der langsamen Septoria-Entwicklung wird auch ein feuchter Winter daran nichts ändern. Entscheidend wird das Wetter ab dem 15. April sein:

  • Sollten Niederschläge das Defizit aus dem Jahr 2018 erst zum Frühjahr und anhaltend im Mai 2019 ausgleichen, könnte Septoria noch zur wichtigsten Krankheit werden.
  • Bleibt es eher trocken, würde der Pilz wie in den letzten Jahren bedeutungslos bleiben.

Strategien für den Spritzstart

Empfehlungen für Situationen mit hohem Septoria-Druck – wenn der Pilz günstigste Infektionsbedingungen in der frühen Schossphase vorfindet – entnehmen Sie Übersicht 1.

Erste Behandlung: Diese wird ab EC 31/32 erforderlich. Bessere Wirkungsgrade lassen sich erzielen, wenn man vor starken Infektionsblöcken behandelt. Diese zeichnen sich durch intensive, langanhaltende Niederschläge über mehrere Tage aus.

Vorbeugend bringt der Wirkstoff Chlorthalonil gegen Septoria tritici die sicherste Wirkung, sodass Amistar Opti das Mittel der Wahl ist. Häufig muss man in solchen Situationen in Regenpausen behandeln. Das macht aber eine zusätzliche Kurativwirkung erforderlich, um latente (nicht sichtbare) Infektionen zu stoppen. Zur ersten frühen Behandlung eignet sich besonders Prochloraz. Von der Kombination 1,25 l je ha Amistar Opti + 1,0 l/ha Mirage darf man eine 3-tägige Kurativleistung mit etwa 10 bis 14 Tagen Dauerwirkung erwarten.

Befall mit anderen Pilzen: Bei Frühsaat, feuchtem Frühjahr und in anfälligen Sorten ist auch mit Schneeschimmelbefall zu rechnen. Solo-Anwendungen von Amistar Opti helfen hier nicht. Gute Wirkungen sind nur kombiniert mit Azolen zu erreichen, die vorzugsweise Prochloraz enthalten. Das setzt aber voraus, vorbeugend vor Niederschlägen zu behandeln. Denn Schneeschimmel lässt sich nicht kurativ kon-trollieren.

Die Wahl des Azols zum Amistar Opti lässt sich am Auftreten weiterer Krankheiten wie folgt ausrichten:

  • Eleando bringt im Vergleich zu Mirage bei 1,5 l/ha eine leicht bessere Dauerwirkung. Mit Mengen von über 2,0 l/ha ist eine etwas bessere Kurativwirkung von 3 bis 4 Tagen möglich.
  • Input Classic ist gegen Halmbruch wirksamer und bekämpft beginnenden Mehltau.
  • Kantik ist preiswert und gut gegen Mehltau geeignet. Es hat aber den Nachteil der Strohauflage VV214. Danach ist es verboten, behandeltes Stroh in der Tierhaltung und -fütterung einzusetzen.
  • Capalo ist sehr breit wirksam und stark gegen Roste. Die Nachteile: schwächste Kurativwirkung gegen Septoria tritici und weniger effektiv gegen Schneeschimmel.

Statt Amistar Opti können Sie auch Dithane NeoTec einsetzen. Es hat aber keine Rostwirkung.

Wann für Anschluss sorgen?

Nach der frühen Vorlage sind bei hohem Krankheitsdruck immer Anschlussbehandlungen nötig. Den Termin bestimmt die Witterung. Bei anhaltendem Infektionsdruck muss früh ab EC 33 nachgelegt werden. Stellt sich nach der ersten Behandlung bzw. Ablauf der Dauerwirkung von etwa 10 Tagen dagegen trockene Witterung ein, können Sie noch etwas warten. Erst bei erneut feuchter Witterungslage heißt es: Nachbehandeln!

Falls Nachbehandlungen erst ab Ende Schossen (EC 39) erforderlich werden, reichen diese auf Schlägen bzw. in Regionen ohne Fusarium-Risiko aus, um „gesund“ bis zur Ernte zu kommen. Wichtig ist aber, mit voller Aufwandmenge nachzulegen.

Für die zweite Behandlung sind bei hohem Septoria-Druck die Carboxamid-Produkte erste Wahl. Termin, Infektionsdruck (Sorte, Regendauer) und die benötigte Kurativwirkung bestimmen Mittel und Menge. Optimal sind Behandlungen vor Infektionen, also vor Niederschlägen. Alle Produkte wirken gut vorbeugend. Bei hohem, anhaltenden Infektionsdruck verbessert das Zumischen von Amistar Opti oder Dithane NeoTec die Wirkung. Zudem beugt es einer vorschnellen Selektion resistenter Typen vor.

Wenn Sie nach Niederschlägen zwischen den Schauern oder letztmalig ab EC 39 behandeln, sollten nur die besten Präparate zum Einsatz kommen. Mit vollen Mengen und Anwendungen ab EC 39 ist von Ascra Xpro, Elatus Era, Ceriax und Adexar eine lange Dauerwirkung zu erwarten. Diese beträgt gegen Septoria tritici bis zu 4 Wochen und gegen Rost mit z.B. Elatus Era bis zu 6 Wochen. Die Kurativwirkung gegen Septoria tritici beschränkt sich allerdings nur auf 6 Tage. Mit Behandlungen von EC 33 bis 37 lässt sich kein dauerhafter Schutz erreichen. Denn sie schützen nicht den Neuzuwachs (Fahnenblatt fehlt noch).

Bei Nachbehandlungen in weniger kritischen Situationen bzw. zur Blüte reichen reduzierte Mengen in Höhe von 70 bis 80% oft aus. In der Menge flexibel einsetzbar ist vor allem Ascra Xpro, aber auch Ceriax und Elatus Era. Zu beachten ist dann die erheblich kürzere Kurativwirkung von nur noch 3 bis 4 Tagen. Die Leistung von Gigant gegen Septoria ist schwächer, ähnlich wie die von Aviator Xpro. Vorbeugend eingesetzt und kombiniert mit Amistar Opti, kann es jedoch vergleichbar wirken.

Andere Krankheiten wie Roste erfassen alle Mittel gut. Gegen Halmbruch sind Ascra Xpro und Elatus Era gut wirksam, die anderen haben eine Nebenwirkung. Ascra Xpro zeigte in unseren Versuchen auch eine „brauchbare“ Mehltau-Wirkung.

Sonderfall Schneeschimmel

Falls im Mai 2019 hohe Niederschläge fallen, ist gerade in der Phase von EC 33 bis 39 (10. bis 30. Mai) mit erhöhter Schneeschimmel-Gefahr zu rechnen. Auch in Ostdeutschland kann sich der Pilz zum Problem entwickeln. Dies war zuletzt im Jahr 2013 der Fall.

Mit deutlichem Abstand ist Elatus Era das beste Fungizid gegen den Schneeschimmel. Gute Wirkungsgrade sind aber nur mit Behandlungen vor hohen Niederschlägen möglich.

In feuchteren Regionen und in Betrieben mit höheren Maisanteilen in der Fruchtfolge ist es wichtig, zur Weizenblüte das Fusarium-Risiko zu beurteilen. Abhängig vom Ergebnis ist die notwendige Abschlussbehandlung durchzuführen.

2. Bei trockener Witterung geht es vor allem um Mehltau und Rost

In einem trockenen Frühjahr (April/Mai) haben Septoria tritici und Halmbruch fast keine Bedeutung. Versuchen Sie dann, die erste Behandlung möglichst weit nach hinten zu schieben, um die Bestände mit maximal zwei Anwendungen ausreichend zu schützen. Der Schwerpunkt liegt in diesen Fällen bei Mehltau und Rost. Empfehlungen entnehmen Sie der Übersicht 2.

Die trockene Witterung im Herbst 2018 hat Mehltau begünstigt. Inwieweit im Frühjahr noch Befall vorkommt, bleibt abzuwarten. Zeitiger erster Befall tritt oft in anfälligen Sorten wie Elixer, Bergamo oder Faustus auf. Dieser lässt sich mit einer frühen Vorlage von Talius, eventuell kombiniert mit Corbel, Ceralo oder Pronto Plus, zum ersten Wachstumsreglertermin kontrollieren. Vorhandenen Mehltau können Sie aber auch mit der ersten breiten Behandlung, z.B. mit Kantik, bekämpfen.

Keine Chance den Rosten

In trockenen Frühjahren ist meist Rost die wichtigste Krankheit – bei kühler, sonniger Witterung vor allem Gelbrost, bei warmer Witterung bereits im April dagegen Braunrost. In diesen Situationen ist sehr differenziert zu behandeln:

  • Ein früher flächendeckender Gelbrostbefall ist in diesem Jahr unwahrscheinlich, da dieser 2018 nur in einigen Sorten auftrat. Solange nur wenige Sporen vorkommen, ist eine Behandlung nicht erforderlich. Vor EC 32 (2-Knoten-Stadium) bleiben geringe Blattverluste ohne Ertragsbedeutung. Vorhandener Befall ist nach wie vor mit guten Fungiziden auf Basis von Tebuconazol und Epoxiconazol sicher zu beseitigen.
  • Gegen Braunrost sind je nach Anfälligkeit der Sorte sehr unterschiedliche Intensitäten notwendig – das hat das vergangene Jahr gezeigt. Die wichtigsten Sorten sortiert nach ihrer Braunrost-Anfälligkeit sind in Übersicht 3 aufgelistet.

Gelingt es im trockenen Frühjahr, die erste Behandlung bis EC 32 oder länger hinauszuzögern, erreichen Sie mit nur einer Blattbehandlung ziemlich sicher den Anschluss an die Abschlussbehandlung. Herrscht sonniges, trockenes Wetter, ist ein weiterer Einsatz absoluter Unsinn. Optimal ist auch hier, die Behandlung an Niederschlägen auszurichten.

Gegen Gelb- und frühen Braunrost (erster Befall Anfang Mai) ist in anfälligeren Sorten oft eine reduzierte Menge guter Azole zu empfehlen, um nach Ausbilden des Blattapparates die Abschlussbehandlung mit langer Dauerwirkung nachzulegen. In sehr gesunden Sorten, wie z.B. RGT Reform, Asory oder Moschus, kann man selbst bei Infektionswitterung oft auf Blattbehandlungen verzichten.

Carboxamide: ja oder nein?

Gegen Roste die teuren Carboxamide zu verwenden, ist meistens nicht notwendig. In der letzten Saison war nur in extrem anfälligen Sorten, wie z.B. Tobak, der Einsatz von Elatus Era mit der besten Braunrost-Wirkung sinnvoll. Sehr sicher gegen Gelb- und Braunrost wirken Mittel wie Matador, Rubrik, Epoxion und Capalo. Kantik kontrolliert zusätzlich stärkeren Mehltau. Mit sehr guter Dauerwirkung gegen Mehltau und besserer Halmbruch-Wirkung wäre Input Triple (Zulassung wird erwartet) geeignet. Viverda ist am stärksten gegen Halmbruch und sehr sicher gegen Roste, kann aber nichts gegen Mehltau.

Kündigt sich laut Wetterbericht nach längerer Trockenheit ab Mitte Mai feuchtes Wetter mit viel Regen an, besteht ein hohes Schneeschimmel-Risiko. In anfälligen Sorten kann auch Septoria noch an Bedeutung gewinnen. Verwenden Sie in diesen Fällen bevorzugt Carboxamide. Vorbeugend eingesetzt wirken alle gut gegen den Pilz. Gegen Schneeschimmel hat Elatus Era Vorteile.

Falls Sie erstmalig sehr spät um EC 39 behandeln müssen, können Sie diese Maßnahme auf Schlägen ohne Fusarium-Gefahr als Abschlussbehandlung einplanen. Mit der längsten Dauerwirkung eignen sich dann die Carboxamide wie z.B. Elatus Era, Ascra Xpro oder Ceriax mit voller Menge.

Falls Sie erstmalig sehr spät um EC 39 behandeln müssen, können Sie diese Maßnahme auf Schlägen ohne Fusarium-Gefahr als Abschlussbehandlung einplanen. Mit der längsten Dauerwirkung eignen sich dann die Carboxamide wie z.B. Elatus Era, Ascra Xpro oder Ceriax mit voller Menge.

3. DTR kneift in Weizen-Mulchsaat

DTR kommt vor allem bei Mulchsaat von Weizen nach Weizen vor. Ausgangsbefall entsteht aus Sporen, die sich auf dem alten Weizenstroh in Hüllkörpern bilden. Herrscht milde Winterwitterung, welche die Strohrotte begünstigt, reduziert sich der Ausgangsbefall. Gegenteilig treten DTR-Probleme oft nach kühlen, langen Wintern auf.

DTR ist zudem eine sehr schnelle Krankheit mit einer kurzen Inkubationszeit. So beträgt die Zeit von der Infektion bis zu sichtbaren Symptomen nur wenige Tage. Typische Befallsjahre zeichnen sich durch warme, feuchte Infektionswitterung bereits im April aus.

Empfehlungen gegen DTR

Herrschen für den Pilz früh ab Ende April günstige Witterungsbedingungen, sind drei Behandlungen notwendig. Gut wirken Cyprodinil, Prothioconazol und Propiconazol, für das die Zulassung endet. Daher wird das Mittel Achat als preiswerter Zumischpartner letztmalig in 2019 verfügbar sein. Dasselbe gilt für Gladio.

Dies schränkt die Bekämpfungsmöglichkeiten weiter ein. Es lässt sich dann nicht vermeiden, mehrfach Prothioconazol zu verwenden. Das in den Mitteln Viverda und Priaxor enthaltene Pyraclostrobin wirkt noch gut, vorausgesetzt, es sind nur geringe Anteile resistenter G143A-Mutanten in der Gesamtpopulation des Pilzes vorhanden.

Sehr gute Wirkungen sind von Elatus Era und Ascar Xpro zu erwarten. Beide Mittel eignen sich vor allem für die mittlere Blattbehandlung. Bei Starkbefall bzw. unter kritischen Infektionsbedingungen können Sie in der kommenden Saison die Wirkung noch durch das Zumischen von Achat absichern.

----------------------------------

Braunrost: Wie anfällig sind die Sorten wirklich?

Dass sich die Sorten gegen Braunrost sehr unterschiedlich anfällig zeigen, war in den Landessortenversuchen (LSV) im Jahr 2018 deutlich zu sehen. Leider stimmten die Beobachtungen nicht immer mit der Einstufung des Bundessortenamtes (APS) überein. So trat z.B. in der Sorte Anapolis extremer Befall auf, obwohl die Einstufung mit APS 4 maximal eine mittlere Anfälligkeit vermuten lässt.

Wahrscheinlich wirken in solchen Sorten die eingezüchteten Resistenzgene nicht mehr sicher. Um die Anfälligkeit besser einschätzen zu können, sind in der Übersicht 3 für die meisten Sorten die Mehrerträge der Stufe 2 (mit Fungiziden behandelt) aus zwei LSV aufgelistet, in denen starker Braunrostbefall auftrat.

Extrem bzw. höher anfällig sind bekanntlich Tobak, Faustus und LG Intial. In diesen Sorten reicht bei sehr starkem Braunrost-Befall eine Fungizidbehandlung zur Kontrolle nicht aus. In Sorten wie KWS Talent, Kamerad, Informer, Elixer und Anapolis darf man die gesunde Einstufung in Situationen mit hoher Infektionsgefahr nicht überschätzen. Das zeigt sich daran, dass sie auf Fungizideinsätze mit hohen Mehrerträgen reagieren.

----------------------------------

Die Abschlussbehandlung zur Blüte ausbringen

Mit Fusarien ist zu rechnen, wenn das Wetter zur Blüte warm und feucht ist. Zudem spielen bei der Befallsstärke die Sorten-Anfälligkeit, Strohrotte und Bodenbearbeitung eine Rolle. Am stärksten gefährdet sind Mulchsaaten nach Mais – auch nach Silomais.

Zusätzlich beeinflusst die Feuchte in der Schossphase das Infektionsgeschehen. Bei anhaltender Trockenheit ist die Sporenentwicklung in den Hüllkörpern auf dem Maisstroh dagegen gehemmt, sodass bis zum kritischen Termin der Blühphase kaum Sporen verfügbar sind.

Fusarium liebt es feucht-warm

Richten Sie den Termin der Abschlussbehandlung am Wetter aus. Niederschläge fördern Fusarium, Septoria und Schneeschimmel – warm-feuchtes Wetter auch die Roste. Deshalb ist ab Beginn der Blüte bei Niederschlägen der optimale Termin erreicht. Fusarium benötigt zur Infektion Wärme. Optimal für ihn sind Temperaturen von über 20°C. Oft sind die Bedingungen suboptimal, sodass man sicherheitshalber die Behandlung mit Fusarium-Wirkung ausstatten sollte. Nur bei absolut trockener Witterung hat dieser Pilz keine Chance. Mit guten Fungiziden lassen sich Wirkungsgrade von 50 bis 80% erzielen.

Falls Sie im Blattbereich Carboxamide eingesetzt haben, kommen nur noch Azole für die Abschlussbehandlung infrage. Eine gute Fusarium-Kontrolle erlauben Osiris, Prosaro, Proline, Input Classic, Soleil, Ampera und Magnello.

Im pfluglosen Stoppelweizen ist viel Wert auf eine gute DTR-Wirkung zu legen. Generell sind dann Kombinationen besser geeignet und verträglicher als Einzelprodukte. Von Osiris + Prosaro ist z.B. eine sehr breite Wirkung mit exzellenter Fusariumleistung zu erwarten.

Stellen Sie die Aufwandmenge nach Befallsdruck und Fusarium-Gefahr (Witterung) ein. Bedenken Sie, dass nicht nur der Wirkstoff die Wirksamkeit beeinflusst, sondern auch die Formulierung (das gilt vor allem bei Fusarium). Weil extrem gut formulierte Produkte wie Osiris oder Ampera in kritischen Witterungsphasen auch Blattverbrennungen hervorrufen können, sollte man sie bei sehr warmer Witterung von über 24°C nur abends ausbringen.

Physiologische Mehrerträge?

Durch Carboxamide bedingte physiologische Mehrerträge lassen sich nur nutzen, wenn zuvor im Blattbereich extensiv mit Azolen (ein Einsatz mit reduzierter Menge) behandelt wurde. Dann haben sich Kombinationen aus Skyway Xpro + Osiris oder Elatus Era + Osiris bewährt, die breit gegen Fusarium und weitere Abreifekrankheiten wirken. Besonders gegen Braunrost kann man hiervon eine sehr effektive Wirkung erwarten.

Bei absolut trockener Witterung zur Blüte und geringem Befallsdruck können Sie Geld sparen. Dann sind preiswertere Mittel mit reduzierten Mengen ausreichend wirksam.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.