Der regenfeste Pflanzenschutz zeigte erste Erfolge auf Sojabohnen. Mit der Technologie kommt es bei Regen zu einem Wirkstoffverlust von nur 25 bis 37 %. Entscheidend sind zwei Wirkstoffe, erklären die Forscher.
Wer kennt das nicht – eben noch das Fungizid ausgebracht, dann kommt der kleine Regenschauer, der nicht angesagt war. Im schlechtesten Fall muss man erneut mit der Spritze los, denn gerade Septoria tritici und Echter Mehltau infizieren nach Regen.
Das bliebe den Landwirten erspart, wenn Pflanzenschutzmittel regenfest an der Pflanze wären. Wie das funktioniert, haben Uwe Conrath, Ulrich Schwanenberg und Andrij Pich von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen untersucht. Das Ergebnis: Mit ihrer Technologie verlieren sie bei Regen nur 25 bis 37 % der Wirkstoffe. Damit lassen sich sowohl der Pflanzenschutzmittel- als auch der Düngemitteleinsatz reduzieren.
Mikrogel und Akterpeptide machen regenfest
Die Forscher haben dafür zwei Komponenten entwickelt:
Ein Mikrogel. Das ist eine chemische Verbindung, die Wirkstoffe des Pflanzenschutzmittels enthält, also als Container fungiert. Die Mikrogele quellen bei Regen auf und setzen den Wirkstoff über Tage oder Wochen frei. Trocknet das Mikrogel, setzt es den Wirkstoff nicht mehr frei, sondern erst beim nächsten Quellen. Damit wirken sie rein protektiv.
Ankerpeptide. Sie binden das Mikrogel oder antimikrobielle Eiweißstoffe an die Pflanzenoberfläche. Dafür verhaken sich die Ankerpeptide in der Wachsschicht der Blätter. Sie wirken selbst zwar auch antimikrobiell, sind aber nach dem Verhaken zu kurz, um den Krankheitserreger zu erreichen.
Chemisch-biologischer Pflanzenschutz
Die Wirksamkeit der Ankerpeptid-Technologie haben die Forscher bereits an der Interaktion der Sojabohne mit dem Erreger des Asiatischen Sojabohnenrosts Phakopsorapachyrhizi beispielhaft gezeigt. Die Technologie ist aber auch auf einheimische Pflanzen und ihre Krankheiten anwendbar. Sowohl die Ankerpeptide, als auch die Mikrogele können biologisch abbaubar sein und könnten damit auch unter den biologischen Pflanzenschutz fallen.
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Wer kennt das nicht – eben noch das Fungizid ausgebracht, dann kommt der kleine Regenschauer, der nicht angesagt war. Im schlechtesten Fall muss man erneut mit der Spritze los, denn gerade Septoria tritici und Echter Mehltau infizieren nach Regen.
Das bliebe den Landwirten erspart, wenn Pflanzenschutzmittel regenfest an der Pflanze wären. Wie das funktioniert, haben Uwe Conrath, Ulrich Schwanenberg und Andrij Pich von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen untersucht. Das Ergebnis: Mit ihrer Technologie verlieren sie bei Regen nur 25 bis 37 % der Wirkstoffe. Damit lassen sich sowohl der Pflanzenschutzmittel- als auch der Düngemitteleinsatz reduzieren.
Mikrogel und Akterpeptide machen regenfest
Die Forscher haben dafür zwei Komponenten entwickelt:
Ein Mikrogel. Das ist eine chemische Verbindung, die Wirkstoffe des Pflanzenschutzmittels enthält, also als Container fungiert. Die Mikrogele quellen bei Regen auf und setzen den Wirkstoff über Tage oder Wochen frei. Trocknet das Mikrogel, setzt es den Wirkstoff nicht mehr frei, sondern erst beim nächsten Quellen. Damit wirken sie rein protektiv.
Ankerpeptide. Sie binden das Mikrogel oder antimikrobielle Eiweißstoffe an die Pflanzenoberfläche. Dafür verhaken sich die Ankerpeptide in der Wachsschicht der Blätter. Sie wirken selbst zwar auch antimikrobiell, sind aber nach dem Verhaken zu kurz, um den Krankheitserreger zu erreichen.
Chemisch-biologischer Pflanzenschutz
Die Wirksamkeit der Ankerpeptid-Technologie haben die Forscher bereits an der Interaktion der Sojabohne mit dem Erreger des Asiatischen Sojabohnenrosts Phakopsorapachyrhizi beispielhaft gezeigt. Die Technologie ist aber auch auf einheimische Pflanzen und ihre Krankheiten anwendbar. Sowohl die Ankerpeptide, als auch die Mikrogele können biologisch abbaubar sein und könnten damit auch unter den biologischen Pflanzenschutz fallen.