Für einen erfolgreichen Substratanbau für Biogasanlagen ist eine weite Fruchtfolge günstig. Darauf hat Sebastian Schaffner vom Saatgutunternehmen KWS auf dem Zuckerrüben Praxistag am 15. Februar in Rottersdorf hingewiesen. Schaffner begründet seine Empfehlung mit dem Argument, dass sich so die Vorteile der einzelnen Kulturen im Gärprozess miteinander kombinieren ließen.
Beispielsweise könne die Rübe in der Biogasanlage schwer vergärbare Substrate „versüßen“. Heute werde etwa jede zehnte Zuckerrübe in Deutschland zur Energieerzeugung in Biogasanlagen eingesetzt, so Schaffner.
Mit Blick auf die Erfahrungen bei der gleichzeitigen Silierung von Getreidestroh und Zuckerrüben gab Rainer Kissel von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zu bedenken, dass Rüben nicht ganzjährig verfügbar seien. Deshalb müssten sie eingelagert werden, wobei die Verluste möglichst gering zu halten seien. Grundsätzlich sei eine Lagerung im Fahrsilo möglich, so Kissel. Der Strohanteil solle jedoch nicht höher als 5 % sein.
Thomas Laubenbacher, dessen Laubenbacher Agrarhandel GmbH & Co. KG unter anderem eine 550-Kilowatt-Biogasanlage in Reisbach betreibt, empfahl als Mischsilage zum Beispiel Zuckerrüben mit Maisstroh. Unterdessen hob Dr. Rudolf Apfelbeck vom Verband bayerischer Zuckerrübenanbauer hervor, dass Zuckerrüben innerhalb weniger Tage schon zu 90 % vergärt seien. Die Leistungsfähigkeit der Biogasrübe steige mit ihrem Zuckerertrag, stellte der Fachmann fest.
Falko Stockmann von CARMEN legte den Betreibern nahe, grundsätzlich individuell zu prüfen, wie die Zuckerrübe in ihr Betriebskonzept passe. Zahlreiche Faktoren seien zu beachten, wie die Lagerung und Silierung, die Technik sowie die Einbringung, das Fütterungskonzept und die Kapazität des Gärrestlagers.