Einen neuartigen Test für die Keimfähigkeit von Samen haben Wissenschaftler der Universität Osnabrück entwickelt. Wie die Hochschule berichtete, wird bei dem neuen Verfahren zu den einzelnen Samen eine Testflüssigkeit gegeben. Ein Farbumschlag zeigt die Keimfähigkeit an. Eine blaue Testflüssigkeit weise auf voll vitale und keimfähige Samen hin, eine pinkfarbene zeige bereits gealterte an, während eine farblose Lösung auf beschädigte und nur bedingt keimfähige Samen deute. Bislang verwendete Verfahren seien teils unzuverlässig, zeit- und personalintensiv oder beschädigen die getesteten Samen.
Günstige Methode
Nach Angaben der Universität beruht der Farbumschlag bei der neuen Methode auf einer natürlichen Freisetzung von organischen Substanzen aus alternden Samen. Die Keimfähigkeit werde durch das Verfahren nicht geschädigt und könne später erneut getestet werden. Laut der Osnabrücker Hochschule kann der Test neben einer Untersuchung von einzelnen Proben auch mit üblichen Laborgeräten automatisiert werden. Pro Tag könnten so tausende von Proben analysiert werden. Bei Kosten von weniger als 1 Euro pro 1 000 Samenproben sei das besonders interessant für Institutionen in weniger entwickelten Ländern. Verbesserungen kann der neue Test der Universität zufolge vor allem für Saatgutbanken bringen. Das Management der Sammlungen sei aufwändig, da die eingelagerten Samen regelmäßig auf ihre Keimfähigkeit untersucht werden müssten.