Rapsschrot und Roggen werden für die Schweinefütterung zunehmend interessanter. Vor allem bei hohen Sojaschrotpreisen und einem wachsenden Preisabstand zum Weizen stellen die beiden Komponenten eine Alternative dar. Die LWK Niedersachsen hat in einem Versuch überprüft, wie sich der kombinierte Einsatz beider Komponenten in höheren Mengen auf die Mast- und Schlachtleistungen auswirkt.
In der Leis-tungsprüfungsanstalt Quakenbrück wurden je 44 Ferkel (PI x Hülsenberger Zuchtschweine) gewichts- und geschlechtsgetrennt auf zwei Futtergruppen verteilt und in Einzelbuchten gehalten. Die Prüfung umfasste den Gewichtsbereich von 24 bis 121 kg. Die Fütterung erfolgte dreiphasig mit einem Wechsel bei jeweils 45 und 75 kg Lebendgewicht (LG). Alle Sauen wurden durchgehend ad libitum gefüttert, die Hälfte der Börge ebenso. Die andere Hälfte wurde ab 90 kg LG rationiert (max. 36 MJ ME/Tag). Die genauen Rapsschrot- bzw. Roggenanteile im Futter sind in Übersicht 2 dargestellt. Im Endmastfutter der Versuchsgruppe wurde auf Sojaschrot verzichtet.
Ergebnisse: Wie Übersicht 3 zeigt, lagen die durchschnittlichen Tageszunahmen in der Kontrollgruppe bei 958 g, in der Versuchsgruppe waren es 966 g. Der Futterverbrauch je kg Zuwachs betrug 2,52 bzw. 2,56 kg. Die Futteraufnahme unterschied sich kaum. Auffällig war, dass die Zunahmen in der Vormast-Versuchsgruppe (24 bis 45 kg) 1 029 g erreichten, das waren 45 g mehr als bei den Kontrolltieren. In der Endmast ab 90 kg war das Leistungsniveau mit Zunahmen von über 880 g sehr hoch.
Die Klassifizierung der Schlachtkörper erfolgte nach AutoFOM. Die Kontrollgruppe erzielte 0,974 Indexpunkte je kg SG, die Versuchsgruppe 0,969 Punkte. Signifikant abzusichern waren die Mast- und Schlachtleis-tungen nicht. Die Berechnung der Futterkosten beruhte auf den Nettopreisen des Versuchszeitraums. Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs betrugen in der Kontrollgruppe 65,41 €, in der Versuchsgruppe 66,04 €.
Fazit: Der Einsatz von 15 % Rapsschrot und 50 % Roggen im Endmastfutter hatte keine negativen Auswirkungen auf die Mast- und Schlachtleistungen. Der höhere Futterverbrauch der Versuchstiere aus einem vorherigen Versuch konnte nicht bestätigt werden.
Kontakt: Andrea Meyer, LWK Niedersachsen, E-Mail: Andrea.Meyer@LWK-Niedersachsen.de