Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Aus dem Heft

Biomarkt voller Probleme

Lesezeit: 2 Minuten

Wie hart der finnische Agrarsektor sein kann, spüren auch die Biobauern. In Vihti baut Eliisa Malin Bio-Knoblauch und Zwiebeln sowie verschiedene Getreidearten an, während ihr Mann Mika auf zwei weiteren Farmen Schafe hält und konventionell wirtschaftet. Zusammen kommen sie auf 100 ha, von denen 20 ha Eigentum sind. Die Pacht beträgt hier 250 bis 400 €/ha. Mit 2 ha Knoblauch ist Eliisas Betrieb samt kleinem Hofladen allerdings schon der größte Bio-Knoblauch-Erzeuger Finnlands; landesweit sind es nur 9 ha.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Das unbeständige Wetter macht der Agraringenieurin oft Probleme: So haben die Knollen vor allem in nassen Jahren Qualitätsprobleme. Krankheiten verursachen häufig große Schäden. Und wenn es mal nicht regnet, müssen die Pflanzen von Mai bis Ende Juni nachts bewässert werden. „Dann gibt es schon mal Beschwerden von den Nachbarn, wenn der Trecker läuft“, so die 32-Jährige. Erweitern kann sie allerdings auch nicht, da die Umstellungszeit auf Bio in Finnland mit fünf Jahren ebenso lange läuft wie eine normale Pachtperiode. Planungssicherheit sieht anders aus. Als sehr anstrengend empfindet die junge Frau auch die Ernte. Zusammen mit zwei Angestellten müssen die Knollen per Hand gesammelt, verpackt und an Supermärkte vermarktet werden. Wenn es gut läuft, erntet sie 4,5 t/ha, in normalen Jahren dagegen nur 2 t.


Im Moment ist die Bäuerin von den Marktpreisen sehr enttäuscht. „Der Handel zahlt landesweit nur noch 20 € netto/kg Knoblauch. Dafür kann ich nicht mehr produzieren“, so Eliisa Malin. Die 140 €/ha Bioprämie reichen da längst nicht mehr aus. Ausländischer Knoblauch sei trotz der langen Wege meistens günstiger. Sie hängt den Bioanbau daher im nächsten Jahr an den Nagel und wagt sich in die Lammfleischproduktion. Zusammen mit ihrem Mann will sie für 200 000 € einen neuen Schafstall bauen, um 500 Lämmer zu mästen. In ihrem Hofladen bietet sie bereits konventionelles Lammfleisch für 17 €/kg an, vakuumiert in 500 g-Tüten.


Ob dieser Schritt richtig ist, muss sich zeigen. Denn ohne Fremd-AK wird auch das nicht möglich sein. Der Stundenlohn beträgt 11 bis 12 €. „Ich habe versucht, Träume und Geschichten zu verkaufen, an unterschiedliche Kundentypen, von der Dame bis zum Hippie“, so Eliisa frustriert. „Die Kunden wollen Bio, doch leider nicht zu kostendeckenden Preisen.“

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.