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„Bühne braucht Bodenständigkeit!“

Lesezeit: 3 Minuten

Die Schauspielerin und Sängerin Isabell Classen ist auf einem Bauernhof im Rheinland aufgewachsen. Davon profitiert ihre Karriere bis heute.


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Mal sorgt sie als mitreißende Abba-Review-Sängerin für Party-Stimmung, um kurz darauf dramatisch im „Tatort“ zu sterben. Mal fährt sie als Lokomotive auf Rollschuhen tanzend über die „Starlight Express“-Bühne. Auch die Wirtin Annemie in der „Besten Kneipe der Welt“ ist der rheinischen Frohnatur auf den Leib geschieben, ebenso die „Frau Kapitän Mondorf“ im Musical „Rhein vom Gefühl“. Kurzum: Isabell Classen kann fast alles – und sie ist auf einem Ackerbau- und Legehennenbetrieb im Rheinland aufgewachsen.


Schon mit 3 Jahren stand sie dort auf der Bühne des örtlichen Karnevalsvereins. „Ich wusste ziemlich früh, dass ich später einen Bühnen-Beruf will“, erzählt die 39-jährige, die damals fasziniert war von TV-Musikstars wie Caterina Valente und Peter Alexander.


Die Voraussetzungen für die Karriere-pläne waren in dem kleinen Ort Hil-farth bei Hückelhoven optimal, ihre Eltern unterstützten sie: „Die einzige Bedingung war das Abitur, damit ich notfalls was „Anständiges“ lernen konnte“. Und die Konkurrenz hielt sich im Vergleich zu größeren Städten in Grenzen. Mit dem Schulabschluss in der Tasche rief dann aber die „weite Welt“, und die gerade 19-jährige ging nach Wien auf eine Schauspielschule.


Es folgten fast 10 Jahre Musical-Rollen mit zeitweise bis zu 8 Shows pro Woche. Das braucht Power. Denn das Musical-Geschäft hat sich zum knallharten Business entwickelt. Allein beim deutschen Marktführer arbeiten knapp 2 000 Schauspieler und Mitarbeiter in 11 Theatern. Bis zu 3 Mio. Besucher sorgen für rund 300 Mio. € Umsatz jährlich. „Das sollte man nicht ewig machen, wenn man sich noch weiterentwickeln will.“ Für ihren Beruf hat die Künstlerin hohe Ansprüche: „Am wichtigsten ist mir neben der Qualität, dass ich bei dem, was ich mache, glaubwürdig bleibe. Wenn ich eine Rolle nicht mit vollem Einsatz spielen würde, würden die Zuschauer das sofort merken. Dann lässt man es besser.“


Für ihren Beruf hat Classen vom elterlichen Betrieb eine Menge mitgenommen. Sie schätzt vor allem den bäuerlichen Pragmatismus und die Bodenständigkeit. „Künstler und Schauspieler machen ja oft abgehobene Sachen“, erklärt sie und spricht von einem „ätherischen“ Beruf, der zwar unterhält, aber nicht satt macht oder etwas produziert. Möglich sei er nur, weil in Teilen der Gesellschaft Geld dafür vorhanden sei.


So gesehen erinnert sich die mittlere der drei Classen-Töchter gerne an ihre Herkunft. Zwar musste sie damals auf dem Hof auch mit anpacken. „Und als Teenager war es natürlich doof, bei der Ernte oder beim Strohpacken mithelfen zu müssen.“ Aber sie habe sich bei ihren Eltern auch abgucken können, wie man einen eigenen Betrieb managt. „Heute bin ich mein eigener kleiner Betrieb, den ich selbst am Laufen halten muss“, erklärt die selbstständige Künstlerin.


Sie selbst ist dabei bodenständig geblieben. Ihre Wohnung im Kölner Norden ist geschmackvoll eingerichtet, lässt aber die Vermutung von „abgehobener Kunst“ erst gar nicht aufkommen. Dass sie in der Stadt lebt, hat praktische Gründe: Die Wege werden kürzer, die Künstler-Szene ist ebenfalls eher städtisch orientiert.


Eine Rückkehr „aufs Land“ will Isabell Classen aber nicht ausschließen. „Auch wenn mein Lebensstil auf dem Land wahrscheinlich schnell zu Fragen führen würde“, erklärt sie lachend. Denn wenn sie spät abends von Auftritten nach Hause komme, müsse sie auch in der Woche mal länger ausschlafen – dort endet dann ihre Bodenständigkeit. -br-

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