Der Bundesrat hat die geplante Kürzung der Solar-Förderung gestoppt. Eine Mehrheit der Bundesländer will nun den Ver-mittlungsausschuss anrufen und so erreichen, dass die Förderung für Solarstrom nicht wie geplant um 16 %, sondern maximal um 10 % gekürzt wird. Zudem wehren sich einige Länder gegen ein generelles Verbot von Solaranlagen auf Ackerflächen.
Damit dürfte der bisherige Stichtag für die Förderkürzung ins Wanken geraten. Unter Umständen muss die schwarz-gelbe Koalition ihre Pläne sogar um drei Monate nach hinten verschieben.
Insider warnen jedoch vor zu viel Euphorie: Denn grundsätzlich ist der Bundesrat nicht zustimmungspflichtig zu den Kürzungsplänen. Die Bundesregierung muss den Empfehlungen des Ausschusses daher nicht zwangsläufig folgen. Zudem könnten die Kürzungen unter Umständen auch rückwirkend greifen.
Für Sie bedeutet dies: Trotz des Durcheinanders in Berlin, sollten Sie Ihre Anlage möglichst noch vor dem ersten 1. Juli ans Netz bringen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Manch ein Landwirt steht allerdings aktuell vor dem Problem, dass zwar seine Anlage betriebsbereit ist, aber wegen der hohen Nachfrage noch keine Wechselrichter für den Anschluss der Module an das öffentliche Stromnetz zur Verfügung stehen. Einige Betreiber befürchten daher, den 1. Juli 2010 nicht einhalten zu können.
Der Solarexperte der Landwirtschaftskammer NRW Stefan Blome gibt aber Entwarnung: „Auch ohne Wechselrichter kann ein Betreiber die höhere Vergütung erhalten.“ Dazu benötigen Sie die Hilfe eines beim Netzbetreiber eingetragenen Elektrikers. Der bestätigt in einem Inbetriebsetzungs-Protokoll dem Netzbetreiber, dass die Anlage mit der Gesamtleistung der montierten Module an einem bestimmten Tag vor dem 1. Juli 2010 in Betrieb gegangen ist.
Ausführliche Infos zur Inbetriebnahme einer Anlage und worauf der Elektriker achten sollte, finden Sie auf: www.topagrar.com (Stichwort Leserservice Neue Energie).