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„Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft“

Lesezeit: 4 Minuten

Experten räumen vor allem CIS-Modulen künftig gute Marktchancen ein. Wir wollten von Solar Frontier wissen, warum das so ist und wie sich der Markt weiterentwickelt.


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Solar Frontier hat bei den Wirkungsgraden von CIS-Modulen einen Weltrekord aufgestellt. Mit welchen Fortschritten rechnen Sie in den kommenden Jahren?


Wir sind überzeugt, dass sich die Wirkungsgrade der CIS-Technologie noch deutlich steigern lassen. In unserem neuen Werk in Japan haben wir z. B. vor anderthalb Jahren 130 Watt-Module produziert, die bald komplett durch die neue S-Serie mit 140 bis 160 Watt und einem Modulwirkungsgrad von 13 % ersetzt werden. Im Labor haben wir sogar einen Aperturwirkungsgrad mit 17,8 % erzielt.


Das zeigt, wie schnell die CIS-Technologie hier den Abstand zu kristallinen Modulen verringert. Experten sind sogar davon überzeugt, dass sich die Wirkungsgrade von CIS-Modulen künftig auf bis zu 25 % steigern lassen.


Welche technischen Entwicklungen spielen dabei eine tragende Rolle?


Bei der Verbesserung des Wirkungsgrades müssen Hunderte von Variablen überprüft und berücksichtigt werden. In unserem Forschungszentrum in Japan arbeiten verschiedene Teams daran. So ist ein Team z. B. für Effizienzsteigerungen und ein anderes für die Verbesserung der Produktionseffizienz zuständig.


Die größte Herausforderung ist es jedoch, die Erfolge aus der Forschung in die Serienproduktion zu übertragen. Dazu haben wir unser Forschungszentrum mit einer Pilot-Fertigungsanlage ausgestattet, die dieselben Maschinen nutzt wie unsere Kunitomi-Fabrik.


Welche Vorteile bieten CIS-Module für den landwirtschaftlichen Betrieb?


Die CIS-Module bieten gerade für den Einsatz in der Landwirtschaft zahlreiche Vorteile. Aufgrund ihres guten Schwachlichtverhaltens erzeugen sie selbst dann noch Energie, wenn die Sonneneinstrahlung für kristalline Module bereits zu gering ist. Dadurch arbeiten sie in den frühen Morgen- und späten Abendstunden ebenso wie bei Nebel oder Wolken und erzielen höhere Energieerträge als andere Module.


Ein weiterer Vorteil ist die hohe Schattentoleranz. Selbst wenn Laub auf die Anlage fällt, bleiben die Erträge auf hohem Niveau.


Wie ammoniakbeständig sind Ihre Module?


Unsere Produkte wurden vom TÜV Rheinland auf Ammoniakbeständigkeit zertifiziert. Selbst hohe Konzentrationen des in Tierställen vorkommenden Stoffes können unsere Module weder schädigen noch zu einer beschleunigten Alterung führen.


Der Preis ist das bestimmende Thema in der Branche. Wo sehen Sie in der Produktionskette überhaupt noch Einsparpotenzial?


Zwar spielt der Preis eine wichtige Rolle bei der Auswahl einer Solaranlage, deren langfristiger Ertrag wird durch sinkende Einspeisevergütungen aber immer wichtiger und sollte deshalb ausschlaggebend sein. Darüber hinaus liegt ein wesentliches Einsparpotenzial in der Optimierung des Gesamtsystems aus Modulen, Unterkonstruktion und anderen Komponenten wie Wechselrichtern. Auch Effizienzsteigerungen, etwa durch verbesserte Beschichtungstechnologien oder neue Substratträger, können die Kosten reduzieren. Zudem muss das Einsparpotenzial im gesamten Herstellungsprozess beachtet werden, um z. B. den Energieverbrauch und die -kosten zu senken.


In Deutschland wurde die Solar-Vergütung drastisch gekürzt. Wie beurteilen Sie die Markt-aussichten hierzulande?


Der Markt steht durch die Kürzungen natürlich vor der Herausforderung, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. In Zukunft wird es nicht mehr allein um die Rendite einer Photovoltaikanlage gehen, sondern auch darum, wie sich die eigenen Stromkosten dadurch reduzieren lassen. Gleich-zeitig wird sich auch die Auftragslage zugunsten kleiner und mittlerer Solaranlagen verändern, deren Energie vorwiegend für den Eigenverbrauch genutzt wird.


Werden in Deutschland künftig nur noch Kleinanlagen gebaut, deren Strom an Ort und Stelle verbraucht wird?


Wir sehen einen Trend hin zu kleinen, primär zur Deckung des Eigenverbrauchs genutzten, privaten Aufdachanlagen. 2010 waren zum Beispiel 70 % unserer Projekte große, kommerzielle Photovoltaik-Installationen und rund 30 % private Dachanlagen. Inzwischen ist der Anteil der Solaranlagen auf Eigenheimen deutlich gestiegen.


Für uns ist dieser Markt sehr wichtig und vielversprechend. Wir planen jedoch, kleinere private Projekte auch weiterhin über unser Partnernetzwerk abzuwickeln.


Einige Unternehmen aus der EU haben eine Anti-Dumping-Klage gegen die chinesische Konkurrenz eingereicht. Wie bewerten Sie die Situation?


Wir sehen die Modul- und Produktionstechnologie als mittel- und langfristigen Schlüssel, um die PV-Technologie markt-und wettbewerbs-fähig zu machen. Dumping-Preise betrachten wir als keine nachhaltige Marktstrategie.


Diethard Rolink

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