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Das aktuelle Interview - „Aufwand und Ertrag müssen stimmen!“

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einer Substrataufbereitung lässt sich der Gasertrag steigern, behauptet die Industrie. Wie sind Ihre Erfahrungen: Stehen Aufwand und Ertrag in einem guten Verhältnis?


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Dahlhoff: Die Systeme sind sehr verschieden, weshalb sich auch die Investitions- und Betriebskosten sehr unterscheiden. Mein Eindruck ist, dass bei den meisten Systemen allein der zusätzliche Stromerlös die zusätzlichen Ausgaben für die Aufbereitung nicht deckt. Betrachtet man allerdings die positiven Begleiteffekte durch die Technik wie beispielsweise Reduzierung des Rühraufwandes, homogeneres, weni­ger viskoses Substrat, Reduzierung von Schwimmschichten oder einfachere Gärrestausbringung, dann kann sich deren Einsatz auszahlen.


Bei welchen Substraten kann eine Vorbehandlung sinnvoll sein?


Dahlhoff: Vor allem bei hohen Stallmistanteilen (evtl. sogar Pferdemist), Getreide-GPS oder Grassilage.


Welche Technik hat aus Ihrer Sicht dabei die besten Zukunftsaussichten?


Dahlhoff: Wichtig sind ausreichende Betriebssicherheit und geringe Betriebskosten. Zurzeit habe ich den Eindruck, dass mechanische Zerkleinerungssysteme diesen Anspruch eher erfüllen als physikalische, elektrische oder thermische Systeme. Allerdings sind besonders bei den mechanischen Verfahren der Verschleiß und der Eigenstrombedarf kritisch zu prüfen.


Mit dem neuen EEG ist eine Verweilzeit der Substrate von 150 Tagen vorgeschrieben. Ist eine Vorbehandlung dann überhaupt noch sinnvoll?


Dahlhoff: Man wird sehen, wie die 150 Tage gasdichte Verweilzeit in der Praxis umgesetzt werden. Geschieht dies über entsprechend großen Fermenterraum, wird die Substrataufbereitung kaum noch nötig sein. Wird allerdings ein kleiner Fermenterraum mit entsprechendem gasdichten Gärrestlagerraum kombiniert, ist die Aufbereitung unter Umständen sinnvoll; besonders, wenn viel Gülle eingesetzt wird und es baulich sehr aufwändig würde, für die eingesetzten Energiepflanzen trotzdem Verweilzeiten von über 80 Tagen zu erreichen.


Eine Zerkleinerung nach der Vergärung (quasi wie beim Wiederkäuen der Kuh) soll verschleißärmer sein und weniger Strom benötigen. Wie bewerten Sie dieses Verfahren?


Dahlhoff: Ich halte die Aufbereitung im Bypass zum Fermenter ebenfalls für den sinnvollsten Weg. Aus verschiedenen Gründen:


  • Es ist nicht sinnvoll, Material zu zerkleinern, das ohnehin im Fermenter in kurzer Zeit abgebaut wird.
  • Bei der mechanischen Aufbereitung sind oft Steine oder ähnliche Störstoffe ein großes Problem. Diese Stoffe werden bei der Bypass-Zerkleinerung normalerweise nicht mit erfasst, wodurch die Technik geschont wird.
  • Der Eigenstrombedarf bei der Zerkleinerung von trockenen Fraktionen ist bei den meisten Verfahren deutlich höher als bei der Aufbereitung von Gärsubstrat mit TS-Gehalten von rund 10 %.


Was sollte man vor der Kaufentscheidung aus Ihrer Sicht noch beachten?


Dahlhoff: Eindeutige Messergebnisse zum Effekt der Zerkleinerungstechnik an Praxisanlagen sind so gut wie nicht zu bekommen. Versuche in kleinen Laboranlagen helfen in der Regel nicht weiter. Insofern ist es für den Anlagenbetreiber sehr schwierig, eine Investitionsentscheidung zu treffen. Ich halte daher die Angebote verschiedener Hersteller für fair und notwendig, das jeweilige Verfahren auf der eigenen Anlage eine Zeit lang testen zu können, bevor eine Kaufentscheidung getroffen werden muss. -neu-


Dr. Arne ­Dahlhoff, Biogasberater bei der LWK NRW, Bad Sassendorf

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