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- Der Getreidemarkt wartet auf neue Impulse

Lesezeit: 3 Minuten

Einige Erfasser haben früh die Weihnachtspause eingeläutet, andere bieten regelrechte Abwehrpreise. Bringt das neue Jahr endlich wieder freundlichere Perspektiven?


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Viele Getreideerzeuger blicken derzeit mit Bangen auf die Terminnotierungen der Pariser Matif und der Londoner Liffe. Denn die Kurse verheißen für die weitere Marktentwicklung nichts Gutes. Bei Weizen (Mühlen- und Futterqualitäten) wurde der Frontmonat, also der nächste Liefertermin, bis zuletzt höher bewertet als die späteren Kontrakttermine. Gleiches gilt für Körnermais. Und selbst bei der Braugerste, so heißt es, ergebe sich aus den Terminnotierungen keine attraktive Lagerrendite.


Es wäre demnach falsch, noch länger zu lagern. Es sei denn, die Terminkurse würden nicht die Realität widerspiegeln. Oder – und genau darauf hoffen Optimisten – der Markt zeigt sich in der zweiten Saisonhälfte endlich wieder von seiner freundlichen Seite.


Börsen nicht überbewerten!

Hinsichtlich der Börsennotierungen ist eigentlich nur eines klar. Nämlich, dass die Meinungen dazu selbst in Expertenkreisen sehr weit auseinander liegen:


  • Auf der einen Seite heißt es, die Börsen seien das richtige Instrument, um Transparenz schaffen und Erzeuger sowie Verarbeitern zumindest eine gewisse Sicherheit bei den Rohstoffpreisen bzw. Kosten zu ermöglichen. Zeitweilige Übertreibungen bei den Terminkursen – und zwar in beide Richtungen – müsse man dazu in Kauf nehmen.
  • Kritiker bemängeln hingegen den starken Einfluss der internationalen Finanzmärkte auf das Geschehen an den Rohstoff-Terminbörsen. Das führe zu extremen Spekulationen, was mit dem fundamentalen Marktgeschehen wenig zu tun habe, deshalb also unterbunden werden müsse. Und man solle sich derzeit hüten, reale Preise von den Börsenkursen abzuleiten, beteuern Beobachter.


Dieser Empfehlung können wir uns momentan nur anschließen. Der Abstand ist zwar wieder enger geworden. Aber es ist nach wie vor möglich, für Weizen, Mais und Raps Erzeugerpreise zu erzielen, die über den Börsenkursen liegen. Der Kassamarkt hat die teils drastischen Rückgänge an den Börsen nicht voll mitgemacht. Dabei mangelte es nicht an Versuchen einiger Abnehmer, die Erzeugerpreise zu drücken. Das gilt besonders für den Süden Deutschlands. Hier glänzen Handelspartner zudem in dieser Saison mit teils abenteuerlichen Getreide- und Rapsabrechnungen – man muss ja den Erzeugern das Geld irgendwie wieder aus der Tasche ziehen.


Spannender Januar?

Abnehmer meinen, am Getreidemarkt aus dem Vollen schöpfen zu können. Denn die Ernte ist bei uns sowie in etlichen anderen EU-Ländern nicht so klein ausgefallen wie befürchtet. Und mit schwachen Qualitäten komme man auch klar, betont ein Mühleneinkäufer. Zudem enge das drängende Getreideangebot aus der Schwarzmeerregion sowie jetzt auch von der Südhalbkugel weltweit den Preisspielraum nach oben ein, und damit auch bei uns, heißt es. Wenn das mal nicht zu kurz gesprungen ist:


  • Die Schwarzmeeranreiner setzen alles daran, ihr Getreide weitgehend vor dem Winter zu vermarkten. Es hapert dort an winterfesten Lägern. Der Angebotsdruck von dort dürfte also abnehmen.
  • Es trifft zwar zu, dass auch auf der Südhalbkugel gute Getreideernten eingefahren wurden. Zu uns wird davon aber wohl wenig kommen.
  • Indirekt könnte überdies der Mais den anderen Getreidearten preisliche Schützenhilfe geben. Trotz der gestiegenen Weltproduktion klafft beim Mais eine Versorgungslücke, die aus den Vorräten geschlossen werden muss.


Unser Rat: Hüten Sie sich vor Panikverkäufen. Beobachten Sie aber die weitere Entwicklung mit Argusaugen. Sobald die hiesigen Verarbeiter und die Exporteure ihren Anschlussbedarf ordern, dürfte es spannend werden. Das gilt besonders, wenn die greifbaren Vorräte in Erzeugerhand wirklich so klein sind wie einige Analysten meinen.


Jörg Mennerich

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