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Der Talentierte - MF 7490 Dyna-VT

Lesezeit: 4 Minuten

Der Sisu-Motor präsentierte sich mit sehr guten Leistungswerten. Beim Drehmomentanstieg liegt er an der Spitze (45 %). Durchschnittlich fallen der Konstantleistungsbereich mit 28 % und die Überleistung mit 8 kW aus. Bei den Verbrauchsmessungen bestätigen sich die Ergebnisse vom baugleichen Motor im Case CVX: In den Teillast-Betriebspunkten liegt er im Mittelfeld. Bei maximaler Leistung steigt der Verbrauch über den Durchschnitt der Testgruppe. Durstig ist der MF bei den Zugleistungsmessungen. Hier verlaufen die Verbrauchskurven von MF und Fendt parallel. Beim 7490 liegt das Niveau aber ca. 20 g je kWh höher. Ursache dafür ist der Motor. Denn der Wirkungsgrad der Getriebe ist identisch. An der Zapfwelle hat die DLG bei Nenndrehzahl 113 kW gemessen. Berücksichtigt man den Leistungsverlust im Getriebe, errechnen sich ca. 124 kW (169 PS) Motorleistung. Dieser Wert weicht kaum von der ISO-Angabe im Prospekt ab. Der 7490 hat mit die größte Kabine im Test. Auch der Beifahrer findet viel Platz und sitzt bequem. Die große Frontscheibe ermöglicht eine gute Sicht nach vorne. Angenehm ist die Geräuschkulisse. Der gemessene Lärmpegel bewegt sich allerdings nur im Durchschnitt der Testgruppe. Die Klimaautomatik hat Pkw-Niveau und lässt sich gut bedienen. Frischluftdüsen gibt es aber nur im Dach. Für kühle Getränke und Pausenbrote sorgt die große Kühlbox auf der linken Seite. Ansonsten bietet die Kabine nur wenig Ablagemöglichkeiten. Die Türen lassen sich schlecht schließen und das Innenmaterial macht keinen besonders hochwertigen Eindruck. Die helle und offene Oberfläche verschmutzt relativ schnell. Ein Sitzkontakt, der das unbeabsichtigte Anfahren des Schleppers verhindert, fehlt. Das Hubwerk hebt im unteren Hubbereich 5 917 daN. Nach oben steigt der Wert auf über 7 600 daN an. Selbst bei schwersten Anbaugeräten gibt es damit keine Probleme. Außerdem können die Geräte aufgrund des riesigen Hubbereichs (787 mm) sehr weit ausgehoben werden. Leistungsfähig ist auch die Hydraulikpumpe: Sie liefert 35 kW und 119 l/min. Fast die komplette Ölmenge und Leistung können über ein Steuerventil abgenommen werden. Dafür sind bei den anderen Schleppern zwei Ventile nötig. Die Bedienelemente für die Steuerventile (Kreuzhebel) und EHR sind auf der Armlehne gut platziert und optimal zu bedienen. Zeitsteuerung und Durchflussmenge der Steuerventile lassen sich über die Datatronic oder das kleine Display im Armaturenbrett einstellen. Die Einstellung über das Display ist deutlich komplizierter. Nach jedem Motorstart müssen die Steuerventile, Hubwerksregelung und Schwingungstilgung aktiviert werden. Beim Heben und Senken des Hubwerks können zuvor gespeicherte Motordrehzahlen aufgerufen werden. Diese schwierig zu programmierende Lösung ist aber kein Ersatz für ein echtes Vorgewende- Management-System, wie es bei der Datatronic 3 verfügbar sein wird. Drei Zapfwellengeschwindigkeiten bietet der MF. Der Wechsel der Geschwindigkeiten ist einfach über Folienschalter möglich. Schade, dass der Ein-/Ausschalter nicht auf der Armlehne, sondern weit unten auf der Seitenkonsole angebracht ist. Direkt daneben befindet sich der Schalter für die hubwerksabhängige Zapfwellenautomatik. Die Außenbedienung auf beiden Kotflügeln gibt es auf Wunsch. Relativ simpel und nicht lenkwinkelabhängig arbeitet die Auto-Schaltung von Allrad und Sperre. Das Allrad schaltet oberhalb von 14 km/h ab bzw. bleibt eingeschaltet, wenn man den Schalter einen Moment festhält. Beim Betätigen der Sperre schaltet er ebenfalls ein. Die Sperre wird über das Bremspedal und das Hubwerk deaktiviert bzw. wieder aktiviert. Oberhalb von 14 km/h rückt sie aus und schaltet bei sinkendem Tempo nicht wieder ein. Mit gefederter Vorderachse und Kabine fährt sich der MF sehr angenehm. Die Lenkung ist o.k., der Wendekreis sehr groß. Weil 50 km/h mit reduzierter Motordrehzahl erreicht werden können, schnurrt der Schlepper auf der Straße dahin. Mit etwas Gefühl lässt sich die Maschine dosiert anfahren und anhalten. Dabei reagiert der Fahrhebel-Modus weicher als der Pedal- Modus. Inzwischen bietet MF ein Update mit besseren Anfahreigenschaften an. Störend ist der Blinkerhebel (ohne Rückstellung) auf der rechten Seite des Lenkrads. Bei der Wartung bildet er das Schlusslicht. Das Intervall für den Motorölwechsel ist kurz (400 Bh), weil es auf den Hydraulikölwechsel abgestimmt ist (1200 Bh). Die Haube lässt sich schlecht öffnen und schließen. Der Luftfilter sitzt hoch, so dass man zum Öffnen auf den Tank klettern muss. Eine Kletterpartie ist auch zur Kontrolle des Kühlwassers nötig. Es lässt sich nur ein Kühler herausklappen, was die Reinigung erschwert. Die Betriebsanleitung ist lückenhaft, schlecht bebildert und ein Stichwortregister fehlt.

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