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Der Ton bestimmt die Lockerung

Lesezeit: 3 Minuten

Wir sind hier in Leeheim – da steckt das Wort Lehm drin, und der Name ist Programm!“ Mario Wald und sein Vater Werner bewirtschaften einen Ackerbaubetrieb im hessischen Ried bei Darmstadt. Über zu leichte Böden können sie sich kaum beklagen: Manche Standorte kommen auf über 70 % Tonanteil. Beim Pflügen kippt dieser Boden in durchgehenden Schollen, die man kaum klein bekommt. Und mit mageren 530 mm Jahresniederschlag wird er bei Trockenheit betonhart. Die Walds sattelten deshalb vor elf Jahren auf pfluglose Bestellung um. Obwohl der trockene Boden tief reißt, verzichten sie nicht auf eine tiefere Lockerung.


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In Maschinengemeinschaft mit dem Nachbarn entschieden sich die Walds für einen 3 m- Cultiplow von Agrisem. Die vier Spezialschare heben in 30 bis 35 cm Tiefe den Boden an, ohne ihn zu mischen. An der Oberfläche sieht das aus, als liefe eine Welle durch den Boden. Durch die schmalen Stiele bleiben keine offenen Rillen wie beim klassischen Untergrundhaken zurück.


Der Boden braucht Zeit, um vernünftig zu brechen. Schneller als 9 km/h sollte man nicht fahren. Der 200 PS-Schlepper wird dann gut damit fertig. Je nach Schlaglänge schafft das Gespann bis zu 2,5 ha pro Stunde. Mario Wald hält sich strikt an das Geschwindigkeitslimit – auch aus Verschleißgründen. Denn die Schare werden ziemlich warm. Wald schätzt die übliche Standzeit auf 150 bis 180 ha. Vor Überlastungen schützen übrigens starke Federpakete mit über 1 t Auslösekraft.


Die ersten Einsätze liefen nicht ganz reibungslos: Alle Zinken waren in einer Reihe angeordnet und schoben den schweren Boden teils in einer Platte vor sich her. Das Problem lösten Werner und Mario Wald mit dem Händler auf unkonventionelle Weise: Sie montierten die verschraubten Zinken abwechselnd vorne und hinten an den Trägern. Durch die versetzte Anordnung bricht jetzt die Bodenplatte vor den Zinken.


Auch beim Feldeinsatz ist Strategie gefragt. Wenn man den Tiefenlockerer zu schnell aushebt, reißt er Boden mit und Löcher entstehen. Deshalb arbeiten die Walds mit breiten Vorgewenden. Sie achten darauf, dass sie nicht in der späteren Vorgewende-Fahrgasse ausheben und einsetzen. Außerdem lockern sie zu Beginn der Arbeit auf dem Vorgewende zwei Bahnen vor, wo sie mit dem Cultiplow ausheben. Der Boden ist brüchiger und der Locker nimmt weniger Erde mit.


Die Flächen werden im Schnitt alle drei Jahre komplett gelockert. Nach Weizen – vor allem, wenn die Vorfrucht Zuckerrübe unter schwierigen Bedingungen gerodet wurde. Gerne setzten die Praktiker den Tiefenlockerer auch vor Sommergerste, Erbsen, Mais oder Rüben ein. Generell gilt der Grundsatz: Nur lockern, wenn es wirklich trocken ist. Auf eine Voruntersuchung per Bodensonde verzichten die Walds. Denn im Sommer gelingt es ohnehin kaum, die Sonde von Hand in tiefere Schichten zu drücken...

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