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Dürre Debatten

Lesezeit: 3 Minuten

Raus aus der Bioenergie und runter mit dem Fleischverzehr! Die Dürre in den USA und die explodierenden Getreidepreise haben die alte Diskussion um die Konkurrenz zwischen Teller, Tank und Trog neu entfacht. Grüne, Bischöfe, FDP-Minister, niemand ist um kluge Vorschläge verlegen.


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Fakt ist, es ist mehr als beschämend, dass noch immer rund 1 Mrd. Menschen hungern müssen. Deshalb wird es höchste Zeit, den Klimawandel, politische Instabilität und Korruption entschlossen zu bekämpfen. Denn das sind die entscheidenden Baustellen im Kampf gegen den Hunger. E-10 und der Fleischkonsum sind im Vergleich dazu nur Nebenkriegsschauplätze.


Energiepflanzen wachsen gerade einmal auf 2 % der globalen Agrarfläche (siehe auch Beitrag auf Seite 18). Und hilft es wirklich, mit dem erhobenen Zeigefinger auf den Fleischkonsum zu zeigen? Natürlich trägt der wachsende Verbrauch in den Schwellenländern zu einem guten Teil zur steigenden Getreidenachfrage bei. Und es ist auch wahr, dass die Veredlung über den Tiermagen weniger effizient ist. Aber wollen wir den Asiaten ernsthaft verbieten, bei steigendem Einkommen lieber mal zum Steak als zur Reisschale zu greifen?


Keine Frage, an Konsumwandel und einem bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen führt kein Weg vorbei. Wenn wir aber wirklich weiterkommen wollen, müssen wir vor allem die Produktion anschieben. Das machen uns die Preisausschläge an den Weltagrarbörsen in diesen Tagen übrigens sehr bewusst. Sie mögen vielleicht durch Spekulanten verstärkt worden sein, aber sie zeigen in erster Linie eins: Nahrungsmittel sind knapp. Die Vorräte sind weltweit auf Kante genäht. Hier gilt es anzupacken. Dafür brauchen wir Investitionen in eine produktive, ressourcenschonende Landwirtschaft. Und das in allen Teilen der Welt. Für Spielereien wie die von EU-Agrarkommissar Ciolos, der mal eben 7 % der europäischen Agrarflächen de facto stilllegen möchte, ist da jedenfalls kein Platz.


Und die Bioenergie? Fest steht, wer weg will von Öl und Kernenergie, der muss Alternativen entwickeln. Feste Quoten für die amerikanische Maisernte helfen da genauso wenig weiter wie pauschale Denkverbote. Warum nicht das Getreide im Tiermagen veredeln und anschließend die anfallende Gülle in der Biogasanlage nutzen? Und was spricht dagegen, einzelne Pflanzenteile je nach Effektivität zwischen Teller, Trog und Tank aufzuteilen?


Immer deutlicher wird: Wir brauchen ganzheitliche Konzepte, die auf marktwirtschaftlichen Ansätzen basieren. Dafür werden die weltweit begrenzten Ressourcen schon von ganz alleine sorgen: Bei steigendem Ölpreis wird die Bioenergie in wichtigen Anbauländern auch ohne Subventionen hoch rentabel. Die Nachfrage durch den Energiesektor ist gewaltig und kaum steuerbar. Höchste Zeit, die veränderbaren Weichen schon heute richtig zu stellen. Und die liegen nun mal vor allem auf der Angebotsseite.

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