Wer Jungeber mästet, sollte auf der Vaterseite Eber einsetzen, die geringe Androstenon- und Skatolgehalte im Fettgewebe aufweisen. Denn beide Stoffe sind für den typischen Ebergeruch mitverantwortlich.
Die beiden Zuchtunternehmen German Genetic und Topigs-SNW haben seit Anfang 2012 gezielt Besamungseber der Rasse Piétrain selektiert, die geringe Androstenon- und Skatolgehalte aufweisen. Die Nador- (Topigs) bzw. Inodorus-Eber (German Genetic) wurden jetzt in der baden-württembergischen Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg hinsichtlich ihrer Eignung für die Ebermast überprüft.
Ergebnisse: Im Mittel wiesen die Inodorus-Nachkommen Androstenongehalte von 529 ng (Nanogramm) je g Fett und Skatolwerte von 75,5 ng je g Fett auf. Bei den Nador-Tieren lagen die Werte bei 421 ng und 66,1 ng. Die Vergleichswerte von 1 000 ng Androstenon und 250 ng Skatol wurden damit deutlich unterschritten.
Beim anschließenden Geruchstest konnten die Ergebnisse bestätigt werden, wie Übersicht 1 verdeutlicht. Mehr als 90 % der Inodorus- und der Nador-Nachkommen wiesen keinen typischen Ebergeruch auf. Bei ca. 6 % war wenig Geruch festzustellen.
Fazit: Die spezielle Selektion auf geringe Androstenon- und Skatolgehalte läuft sowohl bei den Inodorus- als auch bei den Nador-Ebern erfolgreich. Durch ihren Einsatz auf der Vaterseite ist eine Ebermast mit geringen Geruchsabweichungen möglich.
Kontakt: Hansjörg Schrade, LSZ Boxberg, E-Mail: Hansjoerg.Schrade@lsz.bwl.de