Die Befragung hat gezeigt, dass viele Genossenschaftsmolkereien auch künftig die Preise erst nach der Verwertung der Milch festlegen wollen.
Viele Milcherzeuger möchten zwar, dass die Milchpreise schon vor der Lieferung feststehen, doch Preiszusagen über längere Zeiträume werden auch in Zukunft für die Molkereien nur schwer zu realisieren sein.
Eine Möglichkeit, um den zu erwartenden Milchpreis vorab kalkulieren zu können, wäre z.B. die Festlegung eines Preiskorridors, der im Voraus vereinbart wird und daher das Risiko minimiert.
Dieser Preiskorridor beinhaltet eine Preisunter- bzw. Obergrenze, die entsprechend der erwarteten Entwicklung des Marktes z. B. halbjährlich angepasst werden. Steigt bzw. sinkt der Preis über oder unter die festgelegten „Grenzpreise“ würde der Gewinn bzw. Verlust zwischen Molkerei und Milcherzeuger aufgeteilt werden.
Damit sind sowohl Milcherzeuger als auch Molkereien an möglichen Chancen und Risiken des Geschäftes gleichermaßen beteiligt. Durch dieses Element wäre es möglich, sowohl für die Molkerei als auch für den Landwirt Preisausschläge zu deckeln.
Übersicht 2 zeigt beispielhaft, wie ein solcher Preiskorridor aussehen könnte. Die Untergrenze liegt hier für den gesamten Betrachtungszeitraum bei 34 Ct, die Obergrenze bei 36 Cent. Innerhalb des Preiskorridors unterscheidet sich der Auszahlungspreis nicht vom Basispreis.
Außerhalb des Preiskorridors liegt der Auszahlungspreis genau zwischen dem Basispreis und der Grenze des Preiskorridors.
Insgesamt wird damit die Variationsbreite des Milchpreises von 10 Ct auf 6 Ct reduziert. Der Vergleich des Durchschnittspreises im Korridor mit dem Basis-Durchschnittspreis zeigt, dass der Unterschied trotz der deutlich konstanteren Auszahlung gering ist, was die Umsetzbarkeit des Modells bestätigt.