Zwei Betriebe – ein Problem: Die alten, angebauten Drillen haben ihre Altersgrenze erreicht. Beide sind auf der Suche nach mehr Schlagkraft beim Getreidedrillen, aber auch beim Maislegen. Darum haben sich Heiko Siemen und Sören Meyer in diesem Frühjahr auf ihren Betrieben die neue Compact-Solitair Z von Lemken vorführen lassen.
Die modular aufgebaute Kombination kann nämlich beides: Durch die ge-normte Dreipunktschnittstelle am Kop-pelrahmen lässt sich das Gerät sowohl beim Getreidedrillen, als auch zum Maislegen einsetzen. Vorweg arbeitet eine Kreiselegge mit Planierschiene, danach folgt eine Reifenpackerwalze.
Siemen ist Ackerbauer und Lohnunternehmer im eher klein strukturierten Ammerland. Sein Unternehmen hat sich vor allem auf Aussaat und Pflanzen-schutz spezialisiert. Auf seinen eigenen Flächen und bei Kunden legt er gut 300 ha Mais und drillt etwa die gleiche Fläche an Getreide.
Zur Getreideaussaat ist er derzeit mit zwei angebauten 3 m-Drillkombis mit Frontpacker unterwegs. Den Mais legt er ebenfalls mit einer angebauten 3 m-Kreiseleggen-Maislege-Kombi mit Fronttank. Siemen ist von der aktiven Bodenbearbeitung überzeugt: „Die Kreiselegge ist bei mir gesetzt! Wir brauchen auf unseren humosen Sandböden außerdem eine gute Rückverfestigung.“ Zusätzlich schätzt er den Planiereffekt der Kreisel samt der Planierschiene, denn Siemen drillt ausschließlich nach dem Pflug.
Vor allem das Düngermanagement beim Maislegen überdenkt der Lohnunternehmer zur Zeit: „Der Fronttank fasst zwar 1,5 t, unsere Achslasten sind dann aber auch entsprechend hoch“, weiß Siemen. Das große Saatgut- bzw. Düngervolumen der gezogenen Technik überzeugt ihn. Die 3 500 Liter der Compact-Solitair stützen sich über die komplette Arbeitsbreite auf der Reifenpackerwalze ab.
Durch ihre modulare Bauweise lässt sich die Maschine natürlich gut auslas-ten. „Die gezogene Drille kann man außerdem schnell an- und abhängen. Bei unseren Front-Heck-Kombinationen überlege ich zweimal, bevor ich die auseinanderbaue“, sagt Siemen.
Auch auf dem Betrieb von Sören Meyer im Landkreis Vechta war die alte angebaute 3 m-Drille am Ende. „Erst hatten wir uns wieder angebaute Drillkombis vorführen lassen. Die Schlagkraft konnte uns aufgrund des niedrigen Saatgutvolumens aber nicht überzeugen“, berichtet Sören Meyer.
Der junge Hofnachfolger muss Pacht-flächen in bis zu 30 km Entfernung bestellen: „Die gezogene Compact-Solitair mache ich morgens einmal voll und dann drille ich 20 ha! Mit der Saatgutlogistik habe ich da nichts mehr zu tun.“ Meyer hat sich die Maschine von Lemken zur Maisaussaat nach Grünroggen vorführen lassen: „Vorher haben wir den Mais auch vierreihig gelegt – das ist kein Problem für uns. Problem war immer das viel zu geringe Düngervolumen.“
Den sandigen Lehmboden pflügt der Landwirt in der Regel mit Packer, auf Teilflächen grubbert Sören Meyer auch nur. Das Konzept der Compact-Solitär Z hat den jungen Praktiker überzeugt: „Ab 150 PS macht das Arbeiten mit der Drille Spaß. Mais legen wir mit maximal 8 km/h, beim Getreide drillen fahre ich, was der Schlepper hergibt. Eine Kreisel-egge muss nicht im Schneckentempo gefahren werden!“
Die Schartechnik der Getreidesäschiene mit Doppelscheibenscharen und nachlaufenden Andruckrollen kannte Sören Meyer von einem Lohnunternehmer aus der Nachbarschaft. Von der Ablagequalität ist Meyer überzeugt: „Da gibt es nichts besseres – zumindest für unseren Boden!“Jan-Martin Küper