Problem:
Im 200er-Sauenbestand von Hans Bäumer (Name geändert) schwankt der Besamungserfolg von Gruppe zu Gruppe sehr stark. „Ein Durchgang ist super, der nächste bescheiden und der übernächste wieder top“, berichtet der Betriebsleiter. „Obwohl wir nichts verändert haben.“Analyse:
Eine Auswertung der Sauenplanerdaten zeigt, dass tatsächlich jede zweite Gruppe deutlich schlechter aufnimmt. Es rauschen bis zu 30 % der Sauen um. Ein Unterschied zwischen Jung-, Alt- und Zweite-Wurf-Sauen besteht jedoch nicht. Die Sauen werden meist erst beim Scannen als nicht tragend erkannt, denn nur ein kleiner Teil rauscht zyklisch um.Hans Bäumer ist ratlos. Denn es können keine Unterschiede bei der Fütterung, beim Absetzzeitpunkt, bei den Hormongaben, bei den Besamungszeiten und bei der Spermaübergabe festgestellt werden. Auch das Rauscheverhalten der „Umrauschergruppen“ ist ebenso ausgeprägt wie das der „guten“ Gruppen.
Lösung:
Erst nach längerer Überlegung kommt ein Unterschied ans Licht: Der Güllekeller unter den Abferkelabteilen wird nur nach jeder zweiten Gruppe entleert. Obwohl Abferkelbereich und Deckzentrum in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht sind, muss die Gülle des Abferkelstalls aufgrund der Altgebäudesituation durch das Deckzentrum abgeleitet werden.Es besteht deshalb der Verdacht, dass die (Schad-)Gase, die beim Güllerühren und Umpumpen aufsteigen, die Ei-Einnistungsphase der vierzehn Tage zuvor belegten Sauen stören. Hans Bäumer stellt sofort den Zeitpunkt des Gülle-ablassens um, so dass er nicht mehr in diese sensible Phase fällt. Dadurch kann er die Abferkelrate einheitlich auf 85 % steigern.