Problem:
Beim regelmäßigen dreiwöchigen Betriebsbesuch des Scanner-Mitarbeiters werden Holger und Clara Münch (Namen geändert) darauf aufmerksam, dass lediglich 80 % der Sauen als tragend gescannt werden.Analyse:
Zunächst wird die Frage erörtert, wie viele Sauen regelmäßig nach drei Wochen umrauschen und wie viele erst beim Scannen nach vier Wochen als nicht tragend entdeckt werden. Normalerweise sollte der Anteil regelmäßiger Umrauscher deutlich höher sein als der Anteil negativ gescannter Tiere. Seitdem sie den Scannerdienst nutzen, verzichten die Münchs jedoch auf die Umrauschkontrolle bei den Sauen.Bei einem Betriebsbesuch zum nächsten Besamungstermin stellt die Beraterin fest, dass Münchs die Arbeit im Deckzentrum sehr hektisch durchführen. Sie verzichten zudem auf die Reinigung der Scham der Sauen und auf die Fixierung des Ebers. Auch die Hygiene im Abferkelstall, besonders bei der Geburtshilfe und die entsprechende Geburtsnachsorge sind verbesserungswürdig.
Lösung:
Holger und Clara Münch setzen folgende Beratungsempfehlungen um:- Sie kontrollieren die besamten Sauen mithilfe des Ebers 18 bis 23 Tage nach der Belegung. Regelmäßige Umrauscher werden daraufhin sofort erneut besamt.
- Um den Besamungsablauf ruhiger zu gestalten, bekommen beide klare Aufgaben zugeteilt.
- Sie verwenden nur noch einzeln verpackte Katheter (SafeBlue- bzw. CleanBlue-Katheter).
- Die Scham der Sauen wird vor dem Belegen gereinigt.
- Der Eber wird vor den Sauen fixiert.
- Münchs tragen bei der Geburtshilfe ab sofort Einweghandschuhe. Die entsprechenden Sauen werden nach der Geburt behandelt. Es findet zudem eine Temperatur- und Ausflusskontrolle bei diesen Tieren statt.