Zum Leserbrief: „Sauenhalter ohne Lobby“, top agrar 3/2010, Seite S 3.
Die rasanten Veränderungen in der Schweinehaltung werden von unseren Verbandsfunktionären nur am Rande wahrgenommen. Dies geschieht sicherlich nicht absichtlich, sondern weil man mit den Milchdemonstranten und Butterrebellen genug zu tun hat.
Fakt ist: Die Schweinehalter jammern nicht, sondern krempeln die Ärmel hoch und versuchen, etwas zu ändern. Auch wenn das meist in einem rasanten Wachstumsschritt gipfelt, der dann von der gesamten Familie mitgetragen werden muss.
An wachsenden Gruppengrößen führt kein Weg vorbei. Dort, wo heute 150 Tiere eingestallt werden, sind in zwei bis drei Jahren 300 bis 400 Ferkel Standard. Da wir Mäster aus gesundheitlichen Gründen mit größeren Partien arbeiten müssen, ist der Spielraum für Zuschläge begrenzt.
Dabei ist es allemal besser, einen verlässlichen, hiesigen Ferkelerzeuger an seiner Seite zu wissen, als abwechselnd nach den Dänen und den Niederländern zu schielen. Es hilft Mästern und Ferkelerzeugern wenig, sich gegenseitig die Schuld an der Preismisere zuzuweisen. Stattdessen sollten wir langfristige Allianzen zwischen Ferkelerzeugern und Mästern anstreben – mit allen Höhen und Tiefen. Ehrlichkeit und sachliche Zusammenarbeit haben auch in Zukunft Bestand!
Jürgen Schnaidt
91781 Weißenburg