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Futtersilos: Setzen Sie beim Kauf auf Qualität!

Lesezeit: 6 Minuten

Gutes Futter ist nichts wert, wenn die Mischung im Silo Schaden nimmt. Lesen Sie, auf welche Details Sie beim Silokauf achten müssen.Ganz egal, ob Schweinehalter Fertigfutter beziehen oder selbst mischen. Jeder Ferkelerzeuger und Mäster benötigt zur Lagerung seiner Futterkomponenten bzw. der fertigen Mischrationen Silos. Damit die leicht verderblichen Futtermischungen bzw. Komponenten während der Lagerung keinen Schaden nehmen, sollten die Silos bestimmte Qualitäts-parameter erfüllen. Das gilt gleichermaßen für Außen- und Innensilos. Außensilo: Verankerung nur mit Schwerlastdübeln An Außensilos werden höhere Anforderungen in puncto Standsicherheit gestellt als an Innensilos, da sie viel stärkeren Belastungen durch Wind ausgesetzt sind. Um dem Außensilo die nötige Stand-sicherheit zu geben, muss das Fundament ausreichend groß, stabil und absolut waagerecht sein. Die genauen Abmessungen richten sich nach der Größe des Silos. In der Regel liefern die Herstellerfirmen dem Käufer entsprechende Fundamentpläne mit. Darin steht, welche Außenmaße das Fundament genau aufweisen muss, wie stark es sein sollte und welche Bewehrung einzubauen ist. Aber Achtung: Die Herstellerangaben müssen mit den jeweiligen Kreisbehörden vor Ort abgestimmt werden! Als Faustzahl kann man bei einem Silo mit einer Lagerkapazität von 8 t von einer Fundamentgröße von ca. 3 x 3 m ausgehen. Die Fundamentstärke liegt bei etwa 25 cm. Silos mit einem Fassungsvermögen von 40 t benötigen bei gleicher Grundfläche Fundamente mit einer Stärke von 25 bis 35 cm. Zusätzliche Standsicherheit erreicht man, wenn die Fundamente im Randbereich so tief ausgehoben werden, dass diese frostfrei gegründet sind. Damit dass Außensilo dauerhaft fest auf dem Fundament steht, muss es mit speziellen Schwerlastankern bzw. -dübeln verankert werden. Einfache Schlossschrauben reichen nicht aus. Sie halten starken Winddrücken nicht stand, da sie für solche Extrembelastungen nicht ausgelegt sind. Fehler bei der Verankerung des Silos haben meist böse Folgen. Entweder kippt das ganze Silo um, weil die Schrauben den Zugkräften nicht standhalten. Oder es kommt zu Spannungen und Verschiebungen, die feine Risse im Silokörper nach sich ziehen. Silo muss innen absolut wasserdicht und glatt sein Dass wichtigste Qualitätsmerkmal bei einem Silo ist die dauerhafte Dichtigkeit des Silokörpers. Selbst bei Starkregen darf kein Tropfen Wasser ins Siloinnere eindringen. Kritische Bereiche sind Fugen oder Nähte am eigentlichen Silokörper, wie man sie vor allem bei Stahlsilos oder einigen Silos aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK-Silos) findet. Ebenso problematisch sind Halteplatten für Blasrohre oder Leitern, die nach innen verschraubt sind. Diese werden zwar mit einer Dichtmasse wie zum Beispiel Harz verklebt, eine dauerhafte Dichtigkeit gewährleisten sie aber nicht. Optimal sind aus einem Stück geformte Silokörper mit umlaufendem Tragring bzw. Kreisringträger am Silorumpf. Bei dieser Bauform ragen keine Schrauben ins Siloinnere. Außerdem verteilen sich die auftretenden Kräfte besser. Ideal ist es, wenn der Tragring mit einer Tropf­kante versehen ist. In diesem Fall ragt der Silokörper nach außen oder unten über den Tragring hinaus. Auftretendes Wasser kann so nicht den Trichter hinunter­laufen. Die Oberflächengestaltung im Siloinnern ist das zweite wichtige Qualitätsmerkmal. Die Innenseite muss möglichst glatt sein, so dass keine Futterreste hängen bleiben. Praxisreif sind Innenseiten, auf die bei der Herstellung eine Gel-Coat-Schicht aufgetragen wird. Als Gel-Coat bezeichnet man einen Hartlack, der auf glasfaserverstärkte Kunststoffteile aufgetragen wird und die Innenseite glättet. Andere Hersteller behandeln die Innenseiten mit Paraffin. Auch hierdurch gleiten die in GFK-Silos gelagerten Futtermittel besser. Landwirte sollten sich beim Kauf der Silos vorab genau informieren, ob der Hersteller eines der beiden Verfahren anwendet. Unerlässlich ist bei GFK-Silos der Schutz gegen UV-Strahlung. In das GFK eingearbeitete Feinschichten reflektieren die Sonnenstrahlen und verhindern, dass das Material spröde wird. Auch das extreme Aufheizen des Inhalts wird mit dieser Methode reduziert. Das Siloinnere wird quasi thermisch ein Stück weit isoliert. Bei Metallsilos ist dies übrigens nicht möglich. Metall leitet die Wärme viel schneller nach innen. Daher ist die Gefahr der Bildung von Schwitzwasser und damit Schimmel im Siloinnern größer als bei GFK-Silos. Mindestens 60 Grad Trichterneigung Wer ein Silo kauft, sollte auf die rich-tige Form des Silokegels achten. Davon hängt entscheidend ab, wie das Futter im Siloinnern nachläuft. Wichtig ist, dass sowohl Futter in der Silomitte als auch vom Silorand gleichmäßig nach unten rutscht. Bewährt haben sich Trichterneigungen von mindestens 60°. Ist die Neigung flacher, haften Futterreste an der Silowand. In diesem Fall baut sich nach und nach eine Schmutzschicht am Silorand auf. Die Gefahr der Schimmelbildung steigt. Im Sauenstall sind dann Leistungseinbußen durch ausbleibende Rauschen oder Aborte wahrscheinlich, im Maststall sinken die Futteraufnahmen. Wenn keine Reinigungsöffnung – eine Serviceluke sollte heute zur Standard-ausrüstung gehören – eingebaut ist, wird es kritisch. Ein Regenwasserabweiser am unteren Ende des Trichters hat sich generell bewährt. Der Wasserabweiser verhindert, dass Regenwasser in die Futteraufnahmestation eindringt und diese verklebt. Ebenso wichtig sind ausreichend große Ausläufe. Der Durchmesser sollte bei mindestens 20 cm liegen, so dass auch grob strukturierte Mischungen problemlos herauslaufen. An den Auslauf sollten sich verschiedene Übergabestationen für Schnecken, Spiralen oder Seilförderanlagen montieren lassen. Silo-Entlüftung ein Muss Im Gegensatz zu Trevirasilos kann die Luft, die beim Einblasen des Futters ins Silo gelangt, aus GFK- oder Stahlbehältern nicht entweichen. Daher ist für eine ausreichende Entlüftung zu sorgen. Der Luftaustausch reduziert gleichzeitig die Gefahr der Algenbildung im Siloinnern. Als Entlüftungsmechanismus eignet sich ein oben auf dem Silo montierter Zyklon oder ein seitlich angebrachtes Entlüftungsrohr. Beim Zyklon fällt der beim Befüllen entstehende Futterstaub direkt in das eingeblasene Futter zurück. Beim Entlüftungsrohr entweicht die überschüssige Luft hierdurch in einen zentralen Stand-zyklon am Fuße des Silos. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass an den Standzyklon mehrere Silos angeschlossen werden können. Auch bei der Befüllvorrichtung sind mehrere Besonderheiten zu beachten. Füllleitungen sollten niemals am Rand, sondern immer mittig im Silo enden. Dadurch wird das Futter gleichmäßiger verteilt, die Gefahr der Entmischung sinkt. Weisen die Befüllrohre große Radien auf, reduziert das den Verschleiß und verringert die Reibung. Generell ist darauf zu achten, dass der Befülldruck nicht über 0,8 bar steigt. Verstopfungen in den Befüllleitungen werden so vermieden und die überschüssige Luft kann vollständig entweichen. Darüber hinaus verhindern geringe Blasdrücke, dass das Futter beim Einblasen zu heiß wird. Die Gefahr der Schwitzwassserbildung sinkt damit. Christian Meyer, LVZ Futterkamp Marcus Arden, top agrar

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