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Geburtsfutter für fitte Sauen und Ferkel

Lesezeit: 4 Minuten

Geburtsfutter sichern die Milchleistung und fördern die Ferkelgesundheit. Drei Praktiker schildern ihr Erfolgsrezept für die Fütterung rund um die Geburt.


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Viele Ferkelerzeuger kennen die Probleme: Die Geburtsgewichte sind zu niedrig, die Geburten dauern lange, die Sauen kommen schlecht in Milch und haben MMA-Probleme! Das sind Zeichen dafür, dass die Sauen nicht optimal auf die Geburt vorbereitet sind.


Doch wie lässt sich das vermeiden? Zunächst sind die Haltungsbedingungen zu optimieren. Dazu gehören absolute Hygiene, möglichst wenig Stress, optimales Stallklima sowie eine ausreichende Versorgung mit einwandfreiem Wasser.


Die Verdauung der Sauen in Gang halten


Wichtig ist auch ein ausgefeiltes Fütterungskonzept rund um die Geburt. Entscheidend ist dabei zunächst die Energieversorgung. In den letzten ein bis zwei Wochen vor der Geburt haben die Sauen einen Energiebedarf von rund 40 MJ ME pro Tag. Denn die Föten nehmen in dieser Zeit täglich etwa 100 g zu.


Wichtig ist, eine ausreichende Versorgung bis zum letzten Trächtigkeitstag. Denn das beeinflusst die Geburtsgewichte und die Vitalität der Ferkel. Das heißt: Vor der Geburt sollten Sie die Futtermengen kaum oder gar nicht reduzieren.


Für einen reibungslosen Geburtsverlauf ist auch die Darmgesundheit wichtig. Um diese zu fördern, ist ein Einsatz von Faserkomponenten wie z. B. Kleien, Trockenschnitzel, Trester, Sojabohnenschalen oder anderen Faserträgern sinnvoll. Darmunterstützend wirken auch Probiotika und Säuren im Futter. So lassen sich Verstopfungen bzw. eine verminderte Darmtätigkeit und daraus resultierende MMA-Probleme eindämmen.


Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Darmgesundheit ist die Kotkonsistenz. Die Sauen sollten regelmäßig geschmeidigen Kot absetzen. Behalten Sie deshalb die Kotkonsistenz Ihrer Sauen im Auge!


Um die Sauen gut auf die Geburt vorzubereiten, hat sich auch der Einsatz harnabsäuernder Komponenten bewährt. Diese senken den normalen Harn-pH-Wert von rund 7,5 auf 6,5 bis 7 ab. Dadurch wird ein saures, ungünstiges Milieu für krankmachende Keime im Urin geschaffen. Das Risiko von Harnwegs- oder Gebärmutterinfektionen sinkt. Das erreicht man durch den Einsatz von Phosphor, Chlor und Schwefel liefernden Produkten oder Methionin über das Futter. Durch diese Ansäuerung wird zudem die Calcium-Mobilisierung aus den Knochen verbessert. Das fördert sowohl die Wehentätigkeit als auch die Milchbildung.


In vielen Betrieben erhalten die Sauen nach dem Umstallen in den Abferkelbereich ein Säugefutter über die Futterkette. Allerdings enthalten diese z. T. stark puffernde Calcium-, Magnesium-, Kalium-, oder Proteinkomponenten. Dies kann u. a. die Calcium-Mobilisierung beeinträchtigen. Deshalb ist das Säugefutter im geburtsnahen Zeitraum oft nur ein Kompromiss.


Vielmehr wird für hochtragende Sauen ein spezielles Futter empfohlen. Folgende Konzepte sind denkbar:


Geburtsfutter: Optimal ist ein spezielles Geburtsfutter, das auf die Bedürfnisse der Sauen im geburtsnahen Zeitraum abgestimmt ist. Die Mischung wird meist ab der Einstallung in den Abferkelstall bis einige Tage nach der Geburt gefüttert. Sie muss jedoch separat gelagert und oft per Hand gegeben werden.


Top-Dressing: Ein guter Weg ist außerdem der Einsatz eines so genannten Top-Dressings. Dieses konzentrierte Futtermittel wird den Sauen als Ergänzung z. B. zum Laktationsfutter per Hand in den Trog gegeben.


Angepasstes Säugefutter: Um den Anforderungen eines Geburtsfutters weitgehend gerecht zu werden, bietet die Industrie inzwischen auch spezielle Säugefutter mit höherem Rohfasergehalt und harnabsäuernden Komponenten an. Der entscheidende Vorteil: Die Zuteilung kann über die Futterkette erfolgen.


Tragefutter bis zur Geburt: Die Fütterung eines faserreichen und wenig puffernden Tragefutters bis zum Tag der bzw. bis einige Tage nach der Geburt fördert die Darmgesundheit der Sauen. Allerdings kommen sie aufgrund niedriger Calcium- und Proteingehalte oft schlecht in Milch. Zudem reagieren sie nach dem Futterwechsel auf die Säugemischung z. T. mit verringerter Futteraufnahme. Auch diese Variante bedeutet Handarbeit.


Säugefutter plus Gerste: Bei dieser Strategie wird das Säugefutter oftmals bis zu 1 : 1 mit Gerste gemischt. Positiv ist, dass hierdurch der Fasergehalt der Mischung steigt. Jedoch halbiert sich der Wirkstoffgehalt des Futters. Die Versorgung der Sau kann somit unter Umständen nicht ausreichen. -sw-

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