Einige Energiepflanzenanbauer haben im Münsterland (NRW) bereits erste Erfahrungen mit Zwischenfrucht-Sommergerste nach Wintergerste gesammelt. Die Ergebnisse der Betriebserhebungen zeigen Folgendes (siehe Übersicht 3):
Die Erträge auf den 6 untersuchten Betrieben erreichten im Mittel in 2008 rund 3,9 und in 2009 ca. 4,7 t/ha TM.
Früh gesäte Bestände erreichen ohne anwelken 25 bis 30 % TS-Gehalt.
Die Entscheidung, ob sich der Anbau von Sommergerste nach Wintergerste lohnt, hängt vom Maispreis ab. Dazu folgende Rechnung: Müsste ein Betrieb statt der Sommergerste 4,0 t TM/ha Mais zukaufen, wären das 12 t Frischmasse (bei 33 % TS). Bei 30 €/t ergibt sich eine Summe von 360 € je Hektar. Die Anbau- und Erntekosten der Gerste dürften diesen Betrag dann nicht überschreiten.
Im Mittel liegen die Anbaukosten um diesen Betrag. Empfehlung: Sommergerste als Zwischenfrucht nach z. B. Wintergerste besitzt eine Lückenfunktion im Energiemix. In Jahren mit niedrigen Maiserträgen oder bei hohen Maispreisen kann sich der Anbau rechnen. In Bayern haben erste Landwirte zudem gute Erfahrungen mit Sommertriticale als Zwischenfrucht für Biogas gesammelt.
Dr. Ludger Laurenz, LWK NRW, Coesfeld.