Zu: „Im Kampf gegen den Hunger hilft uns die Gentechnik nicht weiter!“, top agrar 1/2014, S. 15.

Die Aussagen von Dr. C. Dirschel über die Anwendung von Gentechnik in den Tropen finde ich nicht ausgewogen. Ich bin kein unbedingter Bewunderer des Konzerns Monsanto und seiner aggressiven Marketing-Methoden. Das hindert mich aber nicht, die Vorteile seiner Produkte zu erkennen. In Lateinamerika, aber auch in vielen Teilen Afrikas ist Mais ein wichtiges Nahrungsmittel. Dr. Discherl war wohl nie in einem BT-Mais-Bestand. Folglich hat er das rege Insekten- und Vogelleben nicht bewundern und mit der Öde einer tot gespritzten, konventionellen Kultur vergleichen können. Weiterhin sind gerade die Kleinbauern auf Hanglagen verdrängt worden, wo die Bodenerosion bei konventioneller Bewirtschaftung leicht 40 t/ha/Jahr übersteigt, während sie bei fast Null mit Roundup Ready-Mais liegt. Aber auch im „Flachland“ gibt es Probleme. Das Landwirtschaftsministerium in den USA schätzt den Bodenverlust im Corn Belt im mittleren Westen auf über 9 t/ha/Jahr, was auf keinen Fall nachhaltig ist.

Statt die Gentechnik einfach zu verteufeln, sollte man forschen, wie man sie zum Wohl der Menschheit einsetzen kann. Dr. Miguel Vélez